Da muss ich dann doch ganz kurz meinen Senf dazu geben

Ich halte nicht viel von Regulierung und erhoffe mir nichts gutes davon. Die Leute müssen lernen selber auf ihr Geld aufzupassen oder jemanden dafür zu engagieren. Regulierung dient nicht dem Schutz von Konsumenten, sondern dem Schutz von Kartellen und Monopolen.
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Die Grundlage für eine freie Welt ist, daß Menschen frei und geheim kommunizieren können und auch, daß sie finanzielle Transaktionen frei und geheim durchführen können.
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Ich möchte gerne in einer freien Gesellschaft leben, in der ich nicht aufpassen muss was ich denke oder sage, mit wem ich mich treffe oder rede oder wem ich mein Geld gebe. Nicht umsonst gab es mal ein Briefgeheimnis und ein Bankgeheimnis. Wir haben (als Menschen) die Chance uns diese Freiheiten einfach zu nehmen (crypto, bitcoin,...).
Ja, freie und geheime Kommunikation und Transaktionen sind Grundrechte, die wir nicht aufgeben sollten.
Aber hier muss man unbedingt differenzieren:
Wir
haben diese Freiheiten dank PGP, Bitcoin & Co. längst.
So lange der Einzelne gewillt ist, diese Freiheiten für sich in Anspruch zu nehmen, ist niemand mehr in der Lage, ihm diese zu entreissen.
Gleichzeitig sind diese Freiheiten heute mehr denn je bedroht für die breite Masse der Bevölkerung.
Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon & Co. bedrohen diese Freiheiten und schaffen Schlupflöcher auch für den Staat, der diese Freiheiten nur mehr im Verborgenen unterhöhlen möchte. Der offenen Rasterfahndung vergangener Zeiten setzt der moderne Datenkrake eine perfide Strategie der Dauerüberwachung und Massendatensammlung entgegen um sich einen immer detaillierteren Einblick in jeden noch so kleinen Winkel des Privatlebens zu verschaffen.
Der wahre Feind ist nicht länger der Staat, es sind die großen Unternehmen in ihrer Datensammelwut.
Regulierung ist notwendig, um den Datenschutz als Pflicht in diese Unternehmen zu bringen.
Sonst bleibt die Freiheit, die sich der Einzelne mittels Kryptographie verschaffen kann, ein dünnes Feigenblättchen, das nur mehr die Stellen bedeckt, an denen er nicht in Berührung mit seinen Facebook-Freunden, Google-Apps, Paypal-Zahlungen oder Amazon-Bestellungen kommt.
Auch der Verbraucherschutz ist keineswegs ein leeres Argument. Der Einzelne ist eben längst nicht mehr in der Lage, sich gegen die Anfeindungen (so muss man es mittlerweile schon nennen) von vielhundertseitigen AGB bei der Anmeldung bei Facebook zu wehren. Wo ist die Freiheit des Einzelnen, wenn ein Mobiltelefon aus beispielsweise beruflichen Gründen benötigt wird, es aber eben unter den wenigen Anbietern keinen mehr gibt, der den Datenschutz in seinen AGB nicht massiv einschränkt? Der vielbeschworene mündige Bürger hat eben nicht länger die Wahlfreiheit, wenn die Alternativen alle gleich sind.
Hier kann nur Regulierung die Macht der Unternehmen brechen.