Dann sind wir wieder bei dem Punkt, dass es schon in Ordnung ist ein Gesetz zu brechen, wenn man es kann.
Die Einstellung werde ich nie verstehen.
So hab ich das nie gesagt und würde es auch niemals tun. Es gibt Gesetze an die man gut finden kann oder auch nicht und es gibt Gesetze an die man sich halten kann oder auch nicht, aber es gibt keine Möglichlichkeit andere daran zu hindern eines dieser Dinge zu tun ... oder auch nicht.
Fakt ist, dass in der Realität gerade bei Bewerbungen oft nicht die wahren Gründe genannt werden warum jemand abgelehnt wird - falls überhaupt mal Gründe genannt werden.
Ein sehr ähnliches Beispiel aus meinem Leben: Vor einigen Jahr hatte ich mit mal um eine wohnung Beworben - zur Miete. Dort angekommen hatte ich mit mit den Vermieter und seiner Frau die Wohnung angeschaut und alles besprochen. Wir waren uns soweit einig und ich nahm den Vertrag mit um ihn mit in Ruhe anzuschauen. Kurz darauf machte ich einen neuen Termin aus, da ich die Wohnung haben wollte. Dort angekommen hatte er noch einen weiteren Zettel auf dem alle möglichen Fragen drauf standen, die meisten davon waren im Mietrecht unzulässige Fragen (die in diesem Fall falsche beantwortet werden dürfen).
Dort wurde unter anderen auch nach Anschrift und Telefonnummer meiner vorherigen Vermieters gefragt. Wohlwissend dass ich eine solche Information nicht ohne Zustimmung des vorherigen Vermieters geben darf, habe ich den Zettel mitbekommen und gesagt, dass ich mir das anschauen und mich melden werde. Kurz darauf sagte der Vermieter telefonisch ab, da ich die auf dem Zettel stehenden Fragen nicht direkt vor Ort beantwortet und aufgefüllt hatte.
Und das ist keine unübliche vorgehensweise (obwohl unzulässig). Mein Vater hatte auch mal einen Bogen mit unzulässigen Fragen auszufüllen bei einer Besichtigung. Natürlich ist es sehr schwer nachzuweisen, wenn überhaupt. Und genau da ist das Problem. Ein Gesetz, bei dem ein Verstoß nicht nachgewiesen werden kann, ist sinnlos. Bei meinem Fall hätte ich wenigstens noch falsche Angaben machen können ohne Probleme zu bekommen, also hat man das Problem im Mietrecht wohl erkannt, aber bei der Bewerbung für einen Job ist das nicht zulässig. Evtl. könnte man da eine ähnliche Regelung einführen. Momentan ist es aber nunmal so, dass der AG machen kann was er will da es zum einen nicht nachweisbar ist warum jemand nicht genommen wurde, und zum anderen meist viele Bewerbungen eintrudeln.
Sorry, dass ich dich hier falsch eingeschätzt. In diesem Forum sind so viele Anarcho-Wirrköpfe, dass das Diskutieren zeitweilen sehr frustrierend ist.
Es stimmt schon, dass sich viele Arbeitgeber, Vermieter, etc. nicht an Gesetze halten. Allerdings sehe ich das Problem, dann eher darin, dass das viele einfach akzeptieren. Ich hab mir selbst schon sowohl bei einem Vermieter als auch bei Arbeitgebern schon mein Recht erkämpfen müssen und dabei auch immer gewonnen.
Zur Nachweisbarkeit: Es stimmt schon, dass das oft ein Probelm ist, aber wenn ein Arbeitgeber nach einem Bewerbungsfoto fragt und das nach deutschen Recht nicht zulässig ist, kann man die E-Mail oder die Webseite doch einfach an die entsprechende Behörde weiter leiten. In diesem Fall klingt das recht einfach.
Das Problem, dass ich hier auch eher aus eigener Erfahrung (in Österreich) kenne, ist das Firmen gar keine wirklichen Strafen bekommen, wenn sie gegen das Gesetz verstoßen.