Das erinnert mich an meine Frage, warum Block und Transaktion unterschieden wird, respektive warum nicht jede Transaktion wie ein Blockbehandelt wird.
Das Aufnehmen von Transaktionen - gegen Gebühren - könnte den Prozess der Blockchain schlanker halten, weniger Einträge verursachen. Geht es darum?
Kann man dan sagen, ein Block IST eine Menge von Transaktionen und das Blockbilden hat nur praktische Gründe?
Ja, ein Block ist eine Sammlung von Transaktionen.
Das Bilden von Blocks dient einem ganz bestimmten Zweck, nämlich der Definition einer zeitlichen Abfolge.
Wir wissen, dass eine Transaktion vor einer anderen Transaktion stattfand, wenn sie sich in einem früheren Block findet.
Nehmen wir einen beliebigen Zeitpunkt im Spiel an, zu dem Anne noch genau 2 BTC auf ihrem "Konto" hat.
Weil wir wissen, dass Transaktion A:
Anne -> Chris 1 BTC
vor Transaktion B:
Anne -> Bernd 2 BTC
stattfand, können wir z.B. entscheiden, dass Transaktion B ungültig ist, weil Anne zu diesem Zeitpunkt von zunächst 2 BTC schon 1 BTC an Chris ausgegeben hatte, sie also nicht mehr in der Lage war, 2 BTC auszugeben.
Innerhalb eines Blocks lässt sich nicht sagen, welche Transaktionen früher oder später kamen, es sei denn, die Transaktionen beziehen sich direkt aufeinander, z.B. wenn Chris nun seinen frisch erhaltenen 1 BTC noch innerhalb des selben Blocks weiterschickt.
Vorderhand sehe ich nicht, wieso ich mich mit Hashfunktionen beschäftigen sollte, bevor ich eine klare Vorstellung des Spiels überhaupt habe.
Hashfunktionen kann ich dir genauso einfach erklären wie Bitcoin, und ich würde das unter "erweiterte Spielregeln" auch tun, da das Verständnis davon grundlegend für bestimmte Eigenschaften von Bitcoin ist.
Der Mempool soll sich ja leeren und in die Blockchain übertragen werden.
Und solange die Zettel im Mempool sind, sind sie ja nicht im geringsten überprüft worden.
Ich könnte also jederzeit einen Zettel reinwerfen
Anne -> Chris: 1000 BTC, Gebühr 1 BTC
Was sollen wir jetzt mit dem Zettel machen?
Also muss irgendwann eine Entscheidung getroffen werden, was in die Blockchain kommt und was nicht.
ok, in unserem Spiel (also nicht im Bitcoin) würden wir wohl in eriner Diskussion entscheiden,
- welche Zettel gültig sind und
- wer sie in einem Block zusammenfasst.
Im Bitcoin ist dieser Entscheidungsprozess automatisiert. Kann man das sagen?
Nein, der Entscheidungsprozess ist auch im Spiel automatisiert. Nur hatte ich die Spielregel dafür noch nicht erklärt

Jeder darf für sich selbst entscheiden, welche Zettel er wie zusammenfasst und welche Blocks er für gültig hält.
Letztlich entscheidet die Mehrheit darüber, welche Reihe von Blöcken "konsensfähig" ist.
Wenn du als Teilnehmer am Spiel dich für eine Reihe von Blöcken entscheidest, die nicht konsensfähig ist, und du schließlich versuchst, Bitcoins aus deiner Reihe auszugeben, werden diese von den anderen Teilnehmern nicht mehr akzeptiert.
Somit bildet sich eine Reihe von Blöcken heraus, die von einer i.d.R. überwältigenden Mehrheit akzeptiert wird, und deine "Minderheiten-Reihe" hat keinen praktischen Nutzen mehr.
Man kann das sehr drastisch ausdrücken:
In diesem Spiel kann jeder jederzeit die Spielregeln nach eigenem Gutdünken verändern.
Das Problem ist nur, dass er mit den geänderten Spielregeln eine eigene Spielrunde eröffnet, weil die anderen Mitspieler möglicherweise nicht mehr mitmachen.
In Bitcoin nennen wir so etwas dann einen Fork

Ein solcher Fork ist für mich als Spieler also nur sinnvoll, wenn ich auch eine ausreichend große Menge von Mitspielern überzeugen kann, das Spiel zu diesen neuen Regeln weiterzuspielen, ansonsten sitze ich alleine in der "Schmuddelecke" des Tischs.
Gewürfelt wird, damit wir nur einen Zettel in die Blockchain eintragen müssen.
In unserem Spiel wird durch das Würfeln ein Teil der Entscheidung zufallsabhängig gemacht, damit wir nicht streiten müssen, wer den Ertrag des Buchhaltungsführen (minen) bekommen soll.
Im Bitcoin scheinen sich immer bessere Maschinen durchzusetzen, so dass die Veteilung des Minings nicht so zufällig ist.
Das kann dann durch kleinere Erträge des Minens kompensiert werden, so dass Minen nicht so lukrativ wird, dass Monopole entstehen. Oder?
Wir würfeln, weil wir ansonsten überhaupt eine Diskussion führen müssten. Das würde ab einer gewissen Anzahl von Mitspielern einfach unmöglich.
Aber der Würfelwurf dient nicht dazu, zu entscheiden, wer die Belohnung bekommt, sondern wessen Block nun der nächste gültige Block sein soll.
Die Belohnung ist nur ein Sahnehäubchen obendrauf, damit die Mitspieler einen Anreiz haben, überhaupt Blocks zusammenzustellen (ist ja viel Schreibarbeit) und damit ein Recht auf einen Würfelwurf zu haben.
Andernfalls gäbe es niemanden mehr, der mitschreibt.
Die besseren Maschinen erlauben dir letztlich nur, mehr Würfel zu würfeln. Damit steigt dann deine Wahrscheinlichkeit, dass dein Block ausgewählt wird, und somit erhältst du dann die Belohnung.
Es geht aber nicht um das Verhindern von Monopolen, sondern darum, einen Anreiz zu schaffen, so viele Würfel wie möglich zu werfen.
Warum ist es wichtig, dass es viele Würfel gibt?
Weil ansonsten ein neuer Mitspieler in die Runde einsteigen könnte, der einfach mehr Würfel hat als alle anderen Mitspieler zusammen. Weil seine Blöcke damit meistens "gewinnen" würden, könnte er letztlich bestimmen, welche Reihe von Blöcken denn nun gültig ist. Er könnte also z.B. zwei konkurrierende Reihen betreiben, und sich später dafür entscheiden, eine davon gültig werden zu lassen. Damit könnte er möglicherweise Geld doppelt ausgeben, weil sich die Mitspieler schon darauf verlassen haben, dass die ursprünglich dominante Reihe sich durchsetzt.
aber hier sprechen wir doch über ein Spiel, mit welchem wir Bitcoin modellieren. Und das Modell ist jetzt einfach noch am Anfang und vereinfacht deshalb noch stark.
Das ist ja letztlich auch der Sinn. Wenn das Spiel nicht mehr vereinfachen soll, müssen wir's als Computerspiel programmieren und wenn wir alle Details abbilden, wird das Computerspiel 100% kompatibel zur Bitcoin-Software sein. Da können wir uns gleich Bitcoin installieren
