Wäre nicht die persönliche, vom individuellen Lebensstil abhängige, "Kaufkraft" ein guter Massstab?
Stark vereinfacht mal angenommen ich lebe nur von Wasser und Brot, dann ist für mich hauptsächlich relevant, wieviel Wasser und Brot ich für meine Rücklagen und Einnahmen bekomme. Sinken meine Einnahmen+Rücklagen dauerhaft gegen diese Referenz, habe ich - je nach Geschwindigkeit und meiner Lebensdauer - irgendwann ein Problem.
Es gibt im Leben immer Schwankungen, und die kann man mühelos ausgleichen, wenn man sich in seiner Mitte befindet. Aber nicht, wenn man sein Haus auf Kredit gebaut hat, dann ist es vorbei mit der Flexibilität.
Beim Haus habe ich mir immer gesagt, dass es das einzige ist, wo ich einen Kredit aufnehmen würde, da es in meinen Augen wenig Sinn macht, bis 65 zu sparen um sich dann ein Kaus in Bar kaufen zu können. Klar geht dann ein Stück der Flexibilität flöten, jedoch steigert es ja nicht unbedingt meinen Standard, wenn ich das Haus so bauen würde, wie das Mietshaus in dem ich gerade wohne. Wenn der Abtrag dann im Endeffekt genauso hoch ist, habe ich doch nur die Flexibilität verloren. Und wenn ich einmal Frau und Kinder habe, will ich auch nicht mehr unbedingt nach Australien auswandern und würde diese Einbuse in Kauf nehmen. Und frag mal Mezzo, was der von Sparen hält...
Mit Hauskredit ist man zum sparen gezwungen, zwecks Tilgung. Da darf nichts mehr schief gehen. Zudem können die Ersparnisse nicht mehr schwankungsdämpfend an den Märkten eingesetzt werden, da entgeht in der heutigen Zeit einiges an Gelegenheiten, weil man ungeduldig ist. Was es sonst noch so an Unsicherheiten beim Hausbesitz gibt, das erzählen die dir am besten selbst. Bei unserem Wohnblock aus dem Jahr 2000 wurde wohl zu wenig Zement beigemischt, aber ich wohne glücklicherweise nur zur Miete.