Wo ist der Unterschied zwischen einem zinstragenden Konto und einem Girokonto. Da darf der Kunde halt auch nicht auf die geringsten Gebühren und tollsten Funktionen achten sonden muss auch auf die Solidität der Bank achten.
Ein Girokonto ist einfach nur ein modernes Instrument zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs, also Infrastruktur. Und die Aufrechterhaltung einer gut funktionierenden Infrastruktur ist meiner Meinung nach eine staatliche Aufgabe. Wären die Einlagen auf Girokonten nicht sicher, dann würde das nur zu zusätzlichem Aufwand führen, ohne dass das der Marktwirtschaft hilft.
Irgendwelchen Schnickschnack (von wegen tolle Funktionen) sind dabei nicht wichtig. Es würde schon reichen, wenn der Staat jedem Bürger ein sicheres Girokonto zur Verfügung stellt, damit z.B. "der einfache Fabrikarbeiter" sich seinen Lohn auszahlen lassen kann, ohne vorher irgendwelche Bankbilanzen prüfen zu müssen. Dann können ja immer noch private und ungesischerte Banken Girokonten mit mehr Schnickschnack anbieten, für die Leute, denen das Risiko egal ist.
Bei einem zinstragenden Konto geht es hingegen darum, dass der Bankkunde sich einen Gewinn erhofft. Und für Gewinne darf es in einer Marktwirtschaft eben keine staatliche Garantie geben, sonst ist es keine richtige Marktwirtschaft mehr. Bzw. man muss durch staatliche Eingriffe (in diesem Fall: künstlich herbeigeführte Inflation durch die EZB) ein Gleichgewicht herstellen, das dann zulasten der Allgemeinheit geht.
Apropos, dann erstele doch mal eine betriebswirtschaftlich fundierte Soliditätsanalyse für einige deutsche und Europäische Banken, dann wird Dir nämlich ganz schnell klar werden das Du gar nicht genügend Daten bekommst, um da irgendwas seriös einschätzen zu können.
Ich kann keine Bankbilanz lesen. Deshalb würde ich mein Geld auch nicht einer Bank leihen. Ich habe genügend andere Anlagemöglichkeiten und möchte mit meinen (unsicheren) Gewinnen nicht über Inflation und Steuern die "sicheren Gewinne" von Banken und Sparkonten mitfinanzieren.