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Board Trading und Spekulation
Re: Kann uns der Hardfork noch in die Suppe spucken?
by
OhShei8e
on 26/03/2013, 21:42:04 UTC
Wesentlich schlimmer als die mangelnde Nutzung des Testnet finde ich die Konzentration auf einen Client. Mit einem diversifizierten Netz, in dem 5-10 verschiedene Clients mit ähnlich grossen Anteilen vertreten sind, hätte ich ein wesentlich besseres Gefühl. So ist man gezwungen, den Entwicklern auf die Finger zu sehen, damit hier nicht plötzlich eine unerwünschte Funktion (Regeländerung) auftaucht. Qualitätsprobleme in einer Implementierung würden sich dann auch nicht so stark auswirken.

Na ja, das würde einen Hardfork wahrscheinlich sehr schwer bis unmöglich machen. Und das wäre dann ein herber Rückschlag, denn mit einer maximalen Bandbreite von 7 Transaktionen pro Sekunde wäre der Bitcoin schon jetzt um ein vielfaches überbewertet. Man braucht keine 50 Terahashs/s für 7tx/s. Das ist ein absurdes Missverhältnis. Die Rechenkraft von 200 Supercomputern für 7 Transaktionen. Das ist so als ob man mit einem 400PS Truck einen Puppenwagen zieht, um es mal bildlich auszudrücken. Der notwendige HF ist im aktuellen Preis und in der Netzausdehnung bereits enthalten. Käme er nicht zustande, wäre das sicher nicht nur für mich eine riesen Enttäuschung. Dann käme der Bitcoin vermutlich auf lange Zeit mit 7tx/s aus, hätte aber auch nur noch einen Bruchteil seines jetzigen Wertes.

Ich finde die jetzige Struktur - mit Gavin Andresen als Kopf - daher eigentlich sehr gut. Es erinnert mich ein wenig an den Linuxkernel und die LKML. Viele Diskussionen aber auch schnelle und klare Entscheidungen. Zur Qualität des Codes kann ich bei Bitcoin nichts sagen. Doch auch der Kernel hat mal klein angefangen. Warum soll es in einigen Jahren nicht mehrere verbreitete Clients geben? Nur im Moment muss man erstmal ein Protokoll finden, das auch für ein produktives weltweites Bezahlsystem skaliert und nicht bloß BETA ist. Dazu ist eine Referenzimplementierung unabdingbar. Deine Vorbehalte gegen die Entwickler halte ich für bisschen paranoid. Bis jetzt hat sich da niemand irgendetwas zu Schulden kommen lassen. Ohne das Engagement der Entwickler gäbe es keinen Bitcoin. Was befürchtest Du? Gavin schreibt die Software so um, dass ihm alle Bitcoins gehören und setzt sich dann auf eine einsame Insel ab? :-P