@commander
Es wird auch immer schwieriger, Artikel über Bitcoin zu schreiben. Klar, der Preis, super, und es gibt sehr viele Anzeichen, dass BTC immer mehr genutzt wird. Darüber schreibe ich liebend gerne. Aber es macht einfach keinen Sinn, über neue Akzeptanzstellen oder neue Anwendungen zu schreiben, wenn die Blöcke voll sind und die "Community" noch immer den Entwicklern hinterherrennt, die sagen, dass die Blöcke immer voll sein müssen. 2014 war es noch eine tolle Schlagzeile, dass ein Edeka Lebensmittel gegen Bitcoin ausliefert. Heute bedeutet das nur, dass es eh nicht von vielen Leuten genutzt werden kann und dass mich die Core-Fanatiker damit trollen, dass man den Kaffee eh nicht mit Bitcoin bezahlen darf.
Um das mal klarzumachen, @alle: Ich wünschte mir, es wäre nicht so. Ich bin der Meinung, dass es am besten wäre, wenn es eine Währung für das Internet gäbe, eine einzige, und wenn diese Bitcoin hieße. Daher diskutiere ich hier auch. Was ich allerdings sehe ist, dass diese Vision einer gemeinsamen Währung für die Welt und für das Internet, absichtlich, durch Fanatismus, Autoritätsgläubigkeit oder vermeintliches Rechthaben ruiniert wird. Kann sein, dass wir am Ende dabei landen, dass Bitcoin eben digitales Gold ist. Wäre auch ok, aber halt nur halb so toll und disruptiv wie digitales Bargeld.
Christoph,
nochmal "im Guten", da ich gerade zufällig überflogen habe, was du an Commander11 geschrieben hast, und dadurch einen besseren Einblick in deine Denkweise gewonnen habe.
Ich denke, du hast dieses Ganze "bei Edeka mit Bitcoin bezahlen" und "Pizza for Bitcoin" zu Ernst genommen. Für mich waren das immer nur Marketing-Gimmicks, um das Interesse an Bitcoin zu wecken, und natürlich um auch mal Spaß zu haben und die Bitcoin-App auf dem Smartphone auszuprobieren. Als Journalist warst du natürlich in der etwas doofen Position, diese Gimmicks ernsthaft rüberbringen zu müssen, da sonst das Marketing-Ziel verfehlt wäre. Wirklich sinnvoll ist die App auf dem Smartphone für Localbitcoins.
Aber überleg doch mal, wäre Bitcoin so revolutionär, wenn es dabei vorwiegend ums bezahlen ginge? Vorrangig geht es doch um "Peer-to-peer", so sehe ich es jedenfalls. Die Bezahlfunktion ist natürlich auch sinnvoll, aber nicht für alltägliche Bezahlvorgänge, sondern für die "besonderen Dinge".
Kann es denn sein, dass du durch deine Position als Journalist zu sehr das Marketing-Zeug gesehen hast, und zwar über lange Zeit immer wieder, und es dann irgendwann auch zu ernst genommen hast?
Du solltest dir auch nochmal darüber klar werden, dass Bitcoin eine deflationäre Währung ist, und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Wenn die FIAT-Währungen abgeschafft würden, ginge es mit Bitcoin schnurrstracks in eine heftige Great Depression, viel heftiger als in den 1930ern.
Gruß,
Rakete4