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Topic
Board Trading und Spekulation
Re: Bitcoin kaufen mit Lieferzeit
by
SiMoon23
on 01/07/2017, 18:28:12 UTC
Es gibt sicherlich investitionen, die mehr abwerfen und ich kenn mich beim Funding nicht aus und kann das Risiko nicht gut einschätzen, aber bei 72,8% p.a wird es wohl sehr hoch sein. Bei meinem vorgehen kann ich es einschätzen und halte es für sehr gering (wenn man es ohne Hebel macht).


Ausser einem rasanten Kurssturz, der die Liquidation verzögert oder das die Börse hops geht, gibts eigentlich kein Risiko. Aktuell wird der hohe Zins vor allem dadurch erklärt, dass den Börsen für langfristige Investments noch misstraut wird und die BTC lieber auf einer Paper Wallet gehalten werden.

Meiner Ansicht nach auch ein Grund, fehlenden Riskmanagements und Bauchgefühlentscheiden. Wobei dadurch quasi ein Graben entsteht - wir haben auf der einen Seite risikofreudige Trader, auf der anderen konservative, langfristige Anleger und dazwischen dann eben ein entsprechend unterbewertetes Tief im Funding.

Ich denke, wenn Börsen es schaffen, den Anlegern wirklich glaubhaft garantieren können, dass ihre BTC im Funding sicher vor Hacks  sind die Börse sicher vor einer Pleite ist, wird sich der Zins auch senken. Was natürlich dann wieder Trader von anderen Börsen anlocken würde, wenn sie hier günstiger Kapital zum zocken ausleihen können.

Ich bin hier mit meiner Risikobewertung auch generell noch nicht zufrieden. Den Ertrag kann ich zwar auf einen Nenner bringen, nur das Risiko bleibt ein Bauchgefühl. Es ist ja auch eher ein Bauchgefühl, dass eine Shortposition mit der doppelten Deckung Sicher ist. Aber um dieses Bauchgefühl mathematisch erfassen zu können, werden wiederum statistische Modelle benötigt und  dann wirds schnell sehr komplex.

Die Position wird Liquidiert wenn die Sicherheiten nicht mehr ausreichen. Eine Börse kann die Trader so nicht abzocken. Die Kunden traden untereinender, nicht gegen die Börse. Die Tradingverluste des einen Kunden wandern nicht in die Tasche der Börse sondern an andere Kunden. Die Börse ist daran interessiert, dass möglichst viele Margin-Positionen offen sind, denn das generiert Zinsen für das verliehene Geld.

Stimmt natürlich, dass die Tradingverluste soweit über das Margin Konto gedeckt werden. Aber ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob da keine Möglichkeiten für einen Betrug bestehen. Die Liquidation wird dabei ja von der Börse abgewickelt, wenn diese nun weiss, dass sich der Kurs gleich wieder erholen wird, könnte sie das Konto doch liquidieren, die Coins billig kaufen und nach der Erholung mit fettem Plus verkaufen. Wenn die Börse nun ganz dreist ist, könnte sie dann sogar gleich auch noch die Funder abzocken und ihnen mitteilen, dass bei der Liquidation nicht ihr gesamtes Funding erhalten blieb, da der Kurs so schnell abgestürzt ist und sich die Coins erst bei xy% verkaufen liessen.

Ist natürlich Betrug hoch 10, aber ich sehe da jetzt nicht wie man das von Aussen wirklich ausschliessen könnte, wenn die Börse die Orderbooks manipuliert.

Das ist hier zu einer schönen Diskussion geworden und ich freue mich, dass du mein Diskussionspartner bist. Ich denke hier gibts für uns beide was zu lernen Smiley

Danke, und freut mich ebenfalls eine konstruktive Diskussion zu führen.