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Board Trading und Spekulation
Re: bitcoin.de - Erster deutscher Marktplatz für Bitcoins
by
Bergmann_Christoph
on 07/08/2017, 08:55:35 UTC
Zum "Skandal" der Datenherausgabe:

Bitcoin.de war berechtigt, die Daten herauszugeben, und hat sich entschieden, dies zu tun, wenn Anfragen von Ermittlungsbehörden ein berechtigtes Interesse glaubhaft machen können. Es ist klar, dass dies bei einer Privacy-zentrierten Community wie bei Bitcoin für Wirbel sorgt. Aber ein ähnliches Vorgehen wird von so gut wie allen Börsen gepflegt. Mag nicht jedem passen, aber ist so, und Bitcoin.de steht zu seiner Entscheidung.

Die meisten Journalisten, die bisher wegen der Story auf uns zukamen, finden den initialen Aufmacher recht reißerisch und lächerlich. Lustig ist auch, dass sich jetzt Drogendealer beschweren, dass Bitcoin.de "nicht seriös" ist.

Es gibt von Bitcoin.de ein Statement zu der Affäre:

https://www.facebook.com/bitcoin.de/posts/1621138617927372

Quote
Wir geben Daten von Kunden nur dann an Ermittlungsbehörden heraus, wenn diese in konkreten Einzelfällen schriftlich anfragen und ein berechtigtes Interesse in Bezug auf konkrete Straftaten glaubhaft machen können. Das war in der Vergangenheit aus unserer Sicht immer der Fall. Eine Art Rasterfahndung oder massenhafte Übermittlung von Daten ist nie erfolgt. Wir ermitteln auch nicht "auf eigene Faust", wie in dem Artikel dargestellt, sondern bearbeiten nur konkrete Anfragen.

Quote
Der Gesetzgeber hat die Entscheidung Daten auch ohne richterlichen Beschluss herauszugeben den betroffenen Unternehmen überlassen. Aus unserer Sicht hat er die Entscheidung bei den Unternehmen "abgeladen". Wir glauben die beste Entscheidung von zwei schlechten Optionen getroffen zu haben. Um die Entscheidung hat sich bei uns Niemand gerissen. Wir wollen und werden aber auch zukünftig nicht die moralische Verantwortung dafür übernehmen, wenn evtl. mal durch verspätete Auskünfte von uns im schlimmsten Fall Menschenleben gefährdet werden. Es gab bereits mehrere solcher brenzlichen Situationen.

Man kann unsere Entscheidung moralisch nicht gut finden, weil man andere Vorstellungen von Datenschutz, Gewaltenteilung und Bürgerrechten hat. Ok. Aber wir stehen zu unserer Entscheidung, die uns Niemand abnehmen kann.

td;lr: Bitcoin.de trägt in keinster Weise zu einer Art von Massenüberwachung bei und schützt die Daten der Kunden so gut wie möglich. Aber Bitcoin.de stellt sich nicht vor kriminelle wie Drogen- oder Waffenhändler, wenn die Polizei anklopft.