Im Startup-Sektor sieht man das ganz gut: jeder will gerade "was mit Blockchain" machen. Da sind jede Menge Glücksritter unterwegs. Gestern Hundefutter online verkauft, heute ein neues Crypto-Projekt am Start.
Das ähnelt aus meiner Sicht der MLM-Szene (Multilevel-Marketing): Es gibt Platzhirsche, die sich langfristig am Markt halten und ein stabiles System aufweisen und daneben immer wieder neue Produkte/Geschäftsmodelle, die kommen und gehen. Dann verkauft man meinetwegen erst Badesalz, dann Unterwäsche und übermorgen Vitaminpillen. Im Mittelpunkt steht ein Geschäftsmodell und die Aussicht auf Profite, das Produkt, seine Qualität oder gar die eigene Qualifikation für die entsprechende Branche sind zweitrangig. Hauptsache das Produkt wird angepriesen wie ein Heilsmittel. Das gleiche mit den Altcoins - für potentielle Kunden oder Neueinsteiger wird es dann immer schwerer, zwischen aussichtsreichen/guten Produkten/Coins/Dienstleistungen und temporären Gelddruckmaschinen zu unterscheiden. Dass ich täglich "schnell reich werden mit Bitcoins"-Spam aus dem Posteingang fische macht es nicht viel besser.
Wie "die" breite Masse oder Öffentlichkeit den Bitcoin akzeptiert oder bewertet, wird durch so viel Müll sicher nicht unerheblich beeinflusst. Da geht es nicht nur um objektive Fakten, sondern einem subjektiven Eindruck, den man von etwas erhält. Kaum wird der Bitcoin nichtmehr ständig mit Hackern, Terroristen oder Waffenhändlern in Verbindung gebracht, macht sich nun eine verheerende Goldgräberstimmung breit.
Sorry, OT, ich hab heute wohl einen pessimistischen Tag
