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Re: PRISM? Nein, danke! Wer nicht will, der muss nicht: PRISM-BREAK.org
by
klabaki
on 20/07/2013, 11:47:59 UTC
Aber die Idee ist gut. Mein (utopischer) Wunsch ist, dass die meisten privaten Dinge (Foren, Webseiten, Börsen, ...) im Darknet wie z.B. I2P laufen. Dann müssten sich die Betreiber auch keine Gedanken mehr um Abmahnungen und ein Impressum machen. Daneben würde das Netzwerk durch die grössere Anzahl an Peers gestärkt.
Da haben wir den gleichen Wunsch. Wink

Aber versuch mal den Normal DAU ins Boot zu bekommen: Da benutzt ja einer meine teueres Internet mit, da sind ja andere Leute auf meinem Rechner, ich habe nichts zu verbergen, ist mir zu kompliziert, bringt ja sowieso alles nichts, das benutzen nur Kinderficker und Terroristen, das ist sicher illegal ...
Danke. Du beschreibst sehr gut, welche Argumente der angepasste Otto-Normal-Bürger hervorbringt, nur damit er seine Gewohnheiten nicht ändern muss. Angry
Einfach so weiter machen wie bisher ist eben einfacher, und wenn mal wieder in den Nachrichten was von PRISM kommt, dann ist das eben nur die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Cry

Vielleicht ist es aber auch noch zu früh, um den DAU ins Boot zu bekommen. Mir würde es völlig reichen, wenn sich I2P etc. erstmal unter kreativen Menschen und Techies weiter verbreitet.
Im normalen IPv4-Internet ist es meistens so, dass das gemeine Volk nur eine IP-Adresse pro Haushalt bekommt, oder sogar noch weniger. Die Verteilung der IP-Adressen erfolgt zentral von der ICANN ausgehend, und folgt dabei der Verteilung des Kapitals. Die Verteilung des Kapitals ist aber selten gleich der Verteilung von Kreativität und Know-How.
Meiner Meinung nach sollte aber jeder, der einen kreativen/kleveren Inhalt bereitstellen kann, die Möglichkeit haben, einen eigenen Webserver zu betreiben. Das geht aber schlecht, wenn man hinter einem NAT sitzt, d.h. sich die IP-Adresse mit vielen Leuten teilen muss.

Dabei könnte I2P eine Lösung sein. Zusätzlich zur Anonymität bietet I2P nämlich auch einen anderen Vorteil:
Jeder kann seinen eigenen Server betreiben, auch hinter NAT/Firewalls. Die I2P-Adressverteilung erfolgt völlig dezentral: Sobald man sich ein kryptografisches Schlüsselpaar erstellt hat, hat man eine I2P-Adresse.
Anders ausgedrückt: Ich halte die I2P-Netzwerktopologie für gerechter als die des normalen Internets.

Und ich erlebe mit Freude, dass I2P jetzt schon so genutzt wird: Wenn ich über I2P-Websites surfe, sehe ich jede Menge kleine witzige, pfiffige und schöne Dinge, die im kommerziellen Internet schon fast ausgestorben sind.
I2P ist nicht nur eine Technologie, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft!! Das erkennt man aber erst, wenn man dem weißen Kaninchen in seinen Bau gefolgt ist...

Ohje, ich schweife ab...


...zurück zum Thema:

Ein Problem, das ich nicht ausreichend adressiert sehe:
https://panopticlick.eff.org/
Sehe ich auch so, darauf müsste stärker hingewiesen werden.
Die Verschleierung der IP-Adresse ist nutzlos, wenn man durch den Browser-Fingerabdruck identifiziert werden kann.

Den Link auf die EFF-Seite möchte ich nochmal hervorheben:

https://panopticlick.eff.org/

Das gibt einen ungefähren Eindruck, wieviele Bits an Informationen man durch die Weltgeschichte schickt und dabei jeder Webseite auf die Nase bindet, auch wenn man sonst keine Daten eingibt.

Wir können ja hier mal einen kleinen Contest machen:
Wer schickt am wenigsten Bits in seinem Browser-Fingerabdruck? Cheesy