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Board Deutsch (German)
Re: Umsatzsteuer auf Kryptos
by
Kryptotaxpert
on 22/02/2018, 01:25:57 UTC
Kann es sein, dass in der Verwaltung Beamte sitzen, die nach Weisung des Dienstherren handeln müssen?

Bestimmt. Aber, ich bin da ganz bei Mgsys: der Dienstherr sitzt in diesem Fall weder in Düsseldorf noch in Berlin.

Ich verstehe nicht, dass ein Amt immer als Amt oder eine Behörde als Behörde gesehen wird und verhältnismäßig komplexe Rechtsinterpretationen über Zuständigkeit, Hoheitsbefugnis und Weisungsbindung "mal eben so" mit dem Verweis abgetan werden, dass wenn der EuGH pupst, muss es auch bei Finanzamtssachbearbeiter des mittleren Dienstes "Klaus Istmüdeheute" stinken.

Ich habe schon einmal versucht nahezubringen, dass da ein mehr mehr als weniger frustrierter Typ am Schreibtisch sitzt, der um 16 Uhr froh ist, dass miefige Büro zu verlassen.

Stellt Ihr euch ernsthaft die Frage, warum "Klaus Istmüdeheute" sich an den warmen Worten seines Sachgebietsleiters orientiert, der, weil er will vielleicht doch noch in die ranghöhere Besoldungsstufe, sich lieber an den Aussagen des parlamentarischen Staatssekretärs orientiert, als an (ich schreib das jetzt mal völlig überzogen) irgendwelchen Rotrobenträgern aus der Steuerhinterziehungsoase Luxemburg, wo immer die CDs von den Steuerbetrügern herkommen und was soll der Europarecht"scheiß", die wollen uns doch immer was aufdrücken, was wir garnichtwollen...

Es ist so einfach zu schreiben, dass nach Directive soundso auch die Behörden der Gemeinschaftsländer verpflichtet sind, Entscheidungen des EuGH unmittelbar umzusetzen.

Ich schlage vor aus der Theorie mal in die Praxis zu wechseln, ist doch Steuersaison, Finanzämter sind offene Behörden, in Essen ist sogar die Kantine klasse, dummerweise liegt das Gebäude etwas ungünstig, geht doch einfach mal dahin und sprecht mit den Mitarbeitern, die sind zu 99,9 % nett, offen und hilfsbereit und geben sich allermeiste Mühe, die möglicherweise meistgehasste und verkannteste Amtsbehörde Dlands gut zu vertreten. Macht Schritte, vielleicht ist bei euch auch ne Kantine die gut ist und n Schnitzel mit Kartoffeln und Salat 5,50 kostet und noch schmeckt. Setzt euch einfach dazu, sagt höflich guten Tag, stellt euch vor und sprecht einfach mal. Vielleicht wird dann vieles klarer.

Vergesst bitte die Denke, dass eine Behörde etwas tut, Menschen tun da was und zwar nach sehr stringenten Vorschriften. Die Vorschriften werden aber da gemacht, wo alle 4 Jahre ein Kreuzchen im Stimmzettel gemacht wird.

Ich weiß, dass hat jetzt nur indirekt mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber nehmt euch doch mal die Zeit, die Entwicklungen der letzen 20 Jahre auf politischer Ebene Revue passieren zu lassen, ist das zufriedenstellend?

Hätten wir nicht so viel "Energie" aus den 70er, 80er  und 90er Jahren mit in die Zukunft genommen, wären wir wahrscheinlich ganz schön im Arsch. Heute wird über Bildungspolitik gequatscht, in den 70ern - meine Schulzeit bis 83 - haben wir Bildungspolitik gelebt, ohne Verteilungsängste.

...und einige von denen sind heute in Positionen, die den Wert schöpfen, den die heutige Politik wieder verbrezelt.

Nur als Beispiel: Wie kann es dennsein, dass die oberste Behörde der Finanzen, also das BMF, dermaßen chronisch unterbesetzt ist, dass sie seit Jahren zwar irgendeine Meinung über die Blockchchain "verteilen", aber - "die umsatzsteuerliche Würdigung des Mining wird noch geprüft" - offensichtlich niemanden dort haben, der ansatzweise eine Ahnung hat, was mit dieser Technik möglich ist, geschweige denn, die aktuellen steuerlich relevanten Dinge einzuordnen (Antwort auf meine ignorierte Quizfrage zur Umsatzsteuer beim Mining war übrigens, dass es nich steuerbar ist, da es in Ermangelung eines Handelspartners, keinen Leistungsaustausch geben kann (Aber vielleicht vergibt man der Blockchain eine Steuernummer und für europäische Angelegenheiten eine USt ID).

Vermutlich wollte keiner ne halbe Stunde Beratung von mir  Cry