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Board Deutsch (German)
Re: Bitcoin & die Steuer - FAQ
by
twbt
on 03/03/2018, 12:27:37 UTC
Gut, sagen wir, er hat prinzipiell die volle Kontrolle.
Ob die steuerlich überhaupt relevant ist, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.

Ich komm' ja eher von der anderen Seite, nämlich dem, was im BMF-Schreiben steht:

Die sog. „Miner“ erfüllen in dem auf mathematischen Algorithmen beruhenden Programm des Bitcoin-Systems eine zentrale Aufgabe, da die Leistung ihrer Rechnernetzwerke Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung des Systems ist. Miner stellen für das „Schürfen“ von Bitcoin dem sog. Miningpool ihre Rechnerleistung zur Verfügung, zeichnen Transaktionen in einem sog. „Block“ auf und transferieren diesen anschließend in die sog. „Blockchain“.

Bei den Leistungen der Miner handelt es sich um nicht steuerbare Vorgänge. Die sog. Transaktionsgebühr, welche die Miner von anderen Nutzern des Systems erhalten können, wird freiwillig gezahlt und steht in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit den Leistungen der Miner. Auch die Entlohnung in Form des Erhalts neuer Bitcoin durch das System selbst ist nicht als Entgelt für die Minerleistungen anzusehen, da die Minerleistungen nicht im Rahmen eines Leistungsaustauschverhältnisses erbracht werden. Dieses setzt neben dem Leistenden das Vorhandensein eines identifizierbaren Leistungsempfängers voraus.

Das ist einfach sachlich falsch beschrieben. Miner im Pool machen nicht das, was das BMF da beschreibt. Der Pool schreibt die Transaktionen in die Blöcke und transferiert die Blöcke ins Netz. Das macht er nicht "im Auftrag" der Miner. Die kennen die Blöcke und Transaktionen ja gar nicht. Miner im Pool erhalten ihre Entlohnung auch nicht von einem abstrakten "System", sondern vom Pool-Betreiber auf Basis der Vereinbarungen.

Es geht ja um die Frage, ob der Miner eine Leistung an den Pool verkauft (was ich verneine) oder ob er den Pool als Dienstleister nutzt (was ich weiterhin bejahe).

Wie willst Du denn pay per share anders einordnen als: Du stellst mir eine Aufgabe. Ich gebe Dir einen Lösung. Ich kriege dafür eine Entlohnung, egal, ob Du die Lösung tatsächlich gebrauchen kannst für das, was Du eigentlich machst. Damit verkaufe ich schlicht: Rechenleistung.

"Früher" jedenfalls gab es Pools, die nach dem von mir beschriebenen Muster liefen.
Da hat die Auszahlung dann je nach Pool-Luck auch deutlich geschwankt.
Vielleicht ist das bei den heutigen professionalisierten Pools nicht mehr so und die Betreiber gehen gegenüber den Minern in Vorleistung.
Nach deinem Link scheint das von mir genannte Verfahren "Prop.", also "Proportional" zu heißen, vielleicht ist das heute

Jetzt müsste man "früher" genauer verorten. Wenn ich es recht sehe, war der erste Pool der von Slush. Die Anfänge kann man im entsprechenden Thread verfolgen. Fundstück von der ersten Seite:

Isn't cooperative mining a form of communism ?

Okay. Du hast recht. Kommunismus. Keine Umsatzsteuer. Smiley

Doch! Kann ich dir anhand von Höhlenmalereien belegen! Grin
Echte Männer hatten noch Eier unterm Lendenschurz und haben sich unter Einsatz ihres Lebens in die Minen gestürzt um Beute zu machen Cool

Hehe. Einigen wir uns am besten auf: Ja, war so. Hat aber mit Bitcoin nix zu tun. Mining steht ja nicht mal im Whitepaper. Der Begriff ist also schlicht: Geschichtsfälschung. Wahrscheinlich vom BMF. Grin