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Re: [Berlin] Das Zeitalter der Crypto-Charity bricht an
by
joecooin
on 21/09/2013, 00:10:12 UTC
Wären Decken, Essen und Bücher, sowie soziale Kompetenz nicht wesentlich sinnvoller als "Tablets" ?

Was bringt es irgendeinem Ugandischen Kind/Jugendlichen jetzt den Umgang mit sowas zu lernen  und dann auch noch sowas abstruses wie Bitcoins dazu...

Die spezifischen Menschen, denen wir in Uganda helfen wollen, haben Decken und haben was zu essen.

Die Idee, dass wir Europäer 'soziale Kompetenz' nach Afrika exportieren sollten, will ich nicht mal kommentieren. Die Situation, in der dieser Kontinent ist, ist nicht zuletzt auf die 'soziale Kompetenz' der Europäer zurückzuführen.

Was die Leute da nicht haben, ist die Möglichkeit, auf das Weltwissen zuzugreifen, Ihr Wissen mit uns zu teilen, uns ihre Situation und Bedürfnisse zu schildern und zwar ohne dass diese Schilderungen von Unicefsen und Entwicklungsministern gefiltert werden, und vor allem haben sie keine Möglichkeit Geld empfangen zu können, ohne Banken 20% abdrücken zu müssen.

Ich war zwar selbst noch nicht vor Ort, aber soweit die Mitarbeiter von Afrika Rise berichten, halten die Leute da unten Bitcoin nicht für was 'abstruses' sondern für eine 'fucking great idea'.

Selbstverständlich wären Bitcoin-Tablets für Menschen, die gerade verhungern, gerade keine sehr sinnvolle Zuwendung (wobei solche Absurditäten gerade bei den grossen zentralisierten Hilfsorganisationen passieren). Aber wir sind nicht ausgezogen den Hunger auf der Welt zu beseitigen (das können wir nicht) sondern wir wollen einer definierten Gruppe von Menschen helfen, den Anschluss an die IT-Welt zu finden. Das Projekt-Budget beinhaltet eine ordentliche Internet-Anbindung der betreffenden Schule und Ausbildung an den Geräten mit dem Ziel, dass die Schüler in die Lage versetzt werden, nach Abschluss der Klasse selbst online publizieren zu können. Das bereits bekundete Interesse, an diesem Unterricht teilnehmen zu können, übersteigt bereits jetzt jegliche Erwartungen und unsere Kapazitäten, ganz so abstrus und irrelevant scheint das für die Leute da also nicht zu sein.

Wir müssen da aber ja nicht einer Meinung sein und ich freue mich über jedes Buch, welches Du in ein Entwicklunglsland schickst Wink.

Joe