Das gilt für Protokolle, aber nicht für Geld. Denn Bitcoin ist eben nicht nur das Protokoll, sondern gleichzeitig auch ein Geldsystem.
Ich denke, du beziehst dich hier auf die Knappheit der Einheiten (Begrenzung auf 21 Mio.). Das würde darauf hinauslaufen, dass die Early Adopters eine extreme, oligopolistische Machtfülle auf sich vereinigen würden. Keine gute Voraussetzung für ein Geldsystem. (Ja, ja, jetzt wird wieder gleich das Totschagargument "Neiddebatte!!" kommen)
Im Übrigen ist die Knappheit auch bei mehreren konkurrierenden Kryptogeldsystemen gegeben, da es keinen Markt für unbegrenzt viele Coins gibt, genauso wie es keinen Markt für unbegrenzt viele Weltwährungen gibt. Bitcoin darf gern der "Dollar des Kryptouniversums" sein, aber ich hätte daneben noch gern einen Yuan und einen Euro, z.B..

Beim Geld sieht die Sache dagegen, ähnlich wie bei den Sprachen, anders aus. Es ist kein Vorteil, mit anderen nicht handeln zu können oder sich nicht verständigen zu können. Ein freies(!) Geldsystem hat hier durchaus Vorteile. Diese würden von vielen parallelen Geldsystemen zunichte gemacht, selbst wenn diese dezentral und frei wären (was für die meisten Altcoins sowieso nicht gilt).
Wie gesagt, ich bevorzuge nicht
viele Geldsysteme, sondern
einige, vielleicht 10 größere und daneben kleinere mit Nischenanwendungen (z.B. In-Game-Currencies) und Nicht-Währungs-Finanzprodukten, z.B. Flugmeilen, Aktien usw..
Handeln kann man auch bei mehreren Geldsystemen trotzdem sehr einfach. Wir haben ja inzwischen die ersten massentauglichen Atomic-Swap-Protokolle wie BarterDEX, und dazu kommt dann noch Lightning. Von zentralisierten Anbietern ganz abgesehen, die auch wohl nicht so schnell aussterben werden, da sie tendenziell für nicht-Techies einfacher zu bedienen sind (Beispiel Shapeshift).
Dass mehrere Blockchains mehr Kapazität haben als eine, kommt dazu.