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Board Trading und Spekulation
Re: Der Aktuelle Kursverlauf
by
d5000
on 21/06/2018, 14:44:46 UTC
Bei PoS ist der Möglichkeitsraum (Entropie) für den permanent erforderlichen Dezentralisierungsdruck, der dem dominanten Zentralisierungsattraktor ( Profit durch Mining )   entgegenstehen MUSS, einfach zu klein.

Bei PoW (offenes System) gibt es unzählige operationelle Risiken, die es bei PoS (nahezu geschlossenes System) einfach nicht gibt.
Deshalb setzen ja viele moderne PoS-Systeme darauf, künstliche Risiken zu generieren. Beispiel: Ein Sicherheits-Deposit, das "geslasht" (=gelöscht) wird, wenn der Validator (=Min[t]er) sich nicht korrekt verhält. (Ich hoffe ich habe dich hier richtig verstanden, dein Beitrag war etwas "abstrakt".)

Quote
PoW ist einfach um einige Grössenordnungen mächtiger und damit sicherer = Attraktor für Nutzer ( siehe offenen Markt dazu) als alle work-less Systeme, die grundsätzlich nicht 'funktionieren' können (kurzfristig schon mal durch social Hypes und Bitcoin FUD getrieben)
Ich sehe PoW durchaus als sicherer an. Was haben aber Social Hypes mit dem Funktionieren von PoS zu tun? Der einzige Effekt, den ich mir vorstellen kann, ist dass dadurch die Rate Staker/Nicht-Staker, die für PoS entscheidend ist, zunehmen kann.

@qwk: Deine Definition akzeptiere ich. Die Chance für PoS ist es aber, die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs so niedrig zu drücken, dass innerhalb der nächsten (z.B.) 100 Jahre selbst bei permanentem Wieder-Versuchen nur eine verschwindend geringe Erfolgsaussicht gegeben ist - zumindest zu Kosten, die dem 51%-Angriff bei Bitcoin entsprechen. Kurz gesagt: Dass PoS "sicher genug" für eine Währung ist.

Denn ein Angreifer hat ja durchaus Kosten: Er braucht einen gewissen Stake-Anteil (mindestens 5%) und muss eine Strategie dafür erstellen, falls der Coin nach dem Angriff wertlos werden sollte (z.B. durch massives Shorting, was aber nicht gratis ist). Er muss ggf. andere Teilnehmer bestechen bzw. alte Keys kaufen, die ja nicht jeder einfach so weggeben wird und auch nicht einfach so in einer Art "weltweitem Alte-Key-Ebay" angeboten werden Wink (d.h. er muss die ehemaligen Halter erst mal suchen).

Dass größere PoS-Währungen (nur die ohne zentrale Checkpoints zählen, also z.B. NXT und NEM) bisher nie erfolgreich angegriffen wurden, obwohl sie schon jahrelang bestehen, sehe ich als Indiz dafür an, dass dies möglich ist - und das, obwohl NXT und NEM eher "naive" Algorithmen nutzen. Der entscheidende Faktor ist m.E. der Anreiz, die großen Halter zum Staken zu bewegen.

Da setzt z.B. das erwähnte Proof-of-Approval an: Es soll so starke Anreize setzen, dass ständig mindestens 50% der Staker online sind. Nur dann werden Blöcke produziert. In einem solchen Szenario ist ein Angriff fast unmöglich, zumindest sehr teuer. Die Herausforderung hier - die Du und andere PoS-Skeptiker vielleicht als "unmöglich" oder "unrealistisch" beschreiben werden - ist es, die 50% ständig online zu halten. Sie müssen natürlich auch ehrlich sein, genau wie die 50% bei PoW.

Ich verfolge die Diskussion darüber jedenfalls weiter. Für mich ist das letzte Wort nicht gesprochen. Und sollte sich PoS als sicher genug herausstellen, könnte man auch Bitcoin damit weniger energiehungrig machen.