Ich bin ja schon leider über 40, aber habe mir schon eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit erarbeitet. Das meiste aber tatsächlich erarbeitet und nicht durch gute Anlagen erwirtschaftet.
Was ich bei den aktuellen und sehr hippen "Finanziell unabhängig bla bla" Ansätzen sehr kritisch sehe, ist dass sie quasi alle auf Basis des seit 2008 andauernden Aktien Bullmarkets argumentieren. Im bull-market findet jedes Huhn ein Korn und natürlich kann ich mir da ein bundle an ETF-Sparplänen etc. zusammenstellen, das sich rückwirkend immer als die richtige Wahl herausstellen wird und meine Thesen unterstützt. Und was der Vorredner schon erwähnte. Vermögensverwaltung ist aber echt Arbeit und anspruchsvoller als man denkt. Einfach nur ein paar Sparpläne reichen da meiner Meinung nach niemals aus und die meisten tendieren auch dazu alle Eier in ein Nest zu legen (auf das dann früher oder später jemand tritt).
Jetzt kommt noch ein "Opa erzählt aus dem Krieg", aber während der dotcom-bubble konnte man ständig Leute treffen die dachten sie seien nun finanziell unabhängig, weil sie von ihren Erträgen an der Börse leben konnten - das endete für die meisten wirklich bitter. Bis 2010 hörte man dann wenig von diesem Thema und seit ein paar Jahren ist es wieder epidemisch - letztlich ist es auch ein Sentiment Indikator für die Überhitzung der Börse

Was das diversifizieren im Moment angeht ist man eigentlich aktuell ziemlich am Anus. Immobilien und Anleihen fallen aus den bekannten Gründen (weitgehend) weg. Kryptos sind hochspekulativ und Aktien im Grunde genommen auch - obwohl das natürlich noch jahrelang gut gehen kann, werden viele einen 40-70% haircut ihres Vermögens nicht gut finden.