Man sollte mal hinterfragen warum die Afd groß geworden ist
Man sollte in erster Linie einmal hinterfragen,
ob die AfD groß geworden ist.
Ich würde das bezweifeln.
Noch sehe ich keine Anzeichen für eine Festigung der AfD in der deutschen Politik.
Es mangelt ihr einfach an einem eigenen Kerngedanken, der einen Trend aufgreift, der in der Bevölkerung als solcher erkennbar wäre.
Nehmen wir als Beispiel den Aufstieg der Grünen in den vergangenen Jahrzehnten.
Diese haben ein eigenes Thema, nämlich den Umweltschutz als Kerngedanken aufgegriffen.
Und weil dieses Thema Umweltschutz zugleich ein Trend in der Gesamtbevölkerung war, konnten die Grünen mit diesem Trend wachsen, und in der Mitte der Gesellschaft ankommen.
Im Wahrsten Sinne des Wortes "Mitte" im Übrigen, denn die Grünen heute noch in irgendeiner Weise als "links" zu bezeichnen, erfordert schon ein gerüttelt Maß an kreativer Dehnung des Begriffs "links"

Die AfD dagegen scheint (nach meinem Augenschein) zumindest ihren derzeitigen Erfolg alleine aus der Tatsache zu schöpfen, dass sie vielen Wählern als die "aktuelle" Protestpartei dient.
Eigene Kernaussagen der AfD, die in irgendeiner Weise "konstruktive" Politik darstellen würden, suche zumindest ich vergeblich.
Man erschöpft sich in der Positionierung gegen Ausländer, Europa, den Werteverfall.
Destruktive Politik aber ist kein Trend, den eine Partei nachhaltig nutzen könnte, um in der Bevölkerung anzukommen.
Das reicht, um ein paar Jahre in Folge Überraschungserfolge bei Wahlen zu haben, und dann kommen die "etablierten Parteien", nehmen sich der Themen an, und machen konstruktive Politik, die diesen Protestparteien die Wählerbasis entzieht.
Das Schema haben wir in den vergangenen Jahrzehnten zigmal gesehen, ob das nun im Gewand der NPD, der DVU oder der Republikaner war.
Diese Parteien sind heute faktisch in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht, und es gibt keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, dass das selbe Schicksal nicht auch der AfD droht.
In diesem Sinne sage ich der AfD noch ein paar Jahre "Achtungserfolge" voraus, und dann das langsame Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit.