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Re: Besuch von der lieben Kripo – Vorwurf Geldwäsche (Fidor, ggf. bitcoin.de)
by
mezzomix
on 22/11/2019, 08:44:47 UTC
Die Hausdurchsuchung war wahrscheinlich an Oberflächlichkeit nicht zu toppen, da die Beamten sie selbst affig fanden, ...

Hausdurchsuchungen werden von den Behörden durchaus auch als Strafaktion / Repressionsmassnahme genutzt um den politischen Gegner zu vernichten.

Dafür die Unverletzlichkeit der Wohnung auszuhebeln ist einem Provinzstaatsanwalt vielleicht noch zuzutrauen, aber dass das ein Berliner Amtsrichter auch durchwinkt?

Da kann ich nur sagen: Guten Morgen! Für bestimmte Gruppen (siehe meine erste Antwort) gelten diese "Grundrechte" generell nicht mehr. In diesem Fall kann Dir dann ein einfacher Sachbearbeiter (oder eine böswillige wicthige Person) das SEK ins Haus schicken (Begründung ist dann immer "Gefahr im Verzug") - und die treten Dir sofort die Tür ein, die klingen nicht mehr vorher. Selbst wenn nichts gefunden wird und die Aktion völlig unnötig und überzogen war gibt es für die Verursacher keine Konsequenzen. Aus den Berichten solcher Fälle weiss ich auch, dass dann im Nachgang gerne eine "Straftat" an den Haaren herbeigezogen wird und die Richter sich nicht zu schade sind, das böse Spiel mitzuspielen.

Nochmals an alle: Legt euch unbedingt eine Rechtsschutzversicherung zu!
Ich bin auch kein Freund von den Dingern und habe auch noch keine!

Ich habe auch keine. Die hilft aber auch nur in 1-2 Fällen, dann kündigt die Versicherung üblicherweise. Daneben gelten die Versicherungen oft nur bis zur 2. Instanz und dort ist für Bürger kein Recht (im Sinne von Art 6 EMRK) zu erwarten - was ich selber in einem anderen Fall so durchexerziert habe.

Ohne Anwalt ist man IMMER angeschissen in diesem System.

Mit Anwalt auch. Aber immerhin hat sich diese Kaste mit der Anwaltspflicht ab der 2. Instanz die Lizenz zum Gelddrucken und den Schlüssel zur nahezu unbeschränkten Macht erschaffen. Es ist auch nicht hilfreich (eigene Erfahrung), dass alle Beteiligten "aus dem gleichen Stall" kommen. So gibt es einen wirksamen Korpsgeist unter den Juristen, egal welche Rolle sie gerade übernehmen. Daneben geht es dem Anwalt üblicherweise primär um sein eigenes "Boot, Haus, Auto" und nur sekundär (falls überhaupt) um das Wohl seines Mandaten. Wenn die Frage lautet "entweder das eigene Geld oder das Wohl des Mandaten" dann liegt die Wahl für die meisten Anwälte klar auf der Hand.