Zu Afrika hatte vor Kurzen mross ein video veröffentlich der grade dort war .
Puh, da muss man nur ein, zwei Minuten in das Video reingucken, um zu bemerken, dass der Autor offensichtlich exakt NULL Recherche betreibt, bevor er seinen Käse veröffentlicht.
Mal beispielhaft bei ca. 1:45, in Bezug auf Kraftwerke in ZA:
In den letzten Jahren [...] Da wurde nichts investiert, gar nichts
Schon zehn Sekunden(!) Recherche widerlegen das:
Südliches Afrika: Stromkrise in Südafrika [...]
Das am weitesten entwickelte Land Afrikas, die Republik Südafrika, kämpft mit einer tiefgreifenden Stromversorgungskrise. Weniger als 40 Prozent der installierten Kapazitäten (45.000 MW) des nationalen Stromversorgers Eskom, der über 90 Prozent der Elektrizität im Land liefert, sind gegenwärtig verfügbar. Resultat sind regelmäßige Stromrationierungen (load-shedding). Die Ursachen sind vielfältig, unter anderem technische Fehler, überalterte Anlagen vor allem der Kohlekraftwerke, Ölknappheit und ausbleibende Importe (1.000 MW) aus dem durch Zyklone beschädigten Nachbarland Mosambik. Zudem ist Eskom hochverschuldet mit umgerechnet rund 29 Mrd. US-Dollar. Die von der Regierung geplante Umstrukturierung des Konzerns mit Aufspaltung in drei separate Unternehmen für Produktion, Übertragung und Distribution von Strom wird jedoch von den Gewerkschaften mit Androhung von Streiks bekämpft. Ein Ausweg wird in dem Programm für Erneuerbare Energie (Renewable Energy Independent Power Producer Procurement Programme / REIPPP) gesehen, das zur Förderung privater Investionen in dem Sektor aufgestellt wurde. Über dieses Programm
wurden in einer Achtjahresperiode insgesamt rund 210 Mrd. Rand,
umgerechnet 15 Mrd. US-Dollar, landesweit in die Stromerzeugung durch IPPs investiert. Laut Ankündigung der Regierung wird eine neue Ausschreibungsrunde für EE-Großanlagen durch Public Private Partnership (PPP) erwartet, wobei insgesamt eine zusätzliche Kapazität von 1.800 MW im Gespräch ist. Ferner hat Eskom im April 2019 eine umfassende Modernisierung des einzigen Atomkraftwerks Südafrikas, Koeburg (970 MW), angekündigt, um die Anlage für weitere 25 Jahre betriebssicher zu machen. Ein Überblick über die große Zahl der involvierten Lieferanten von Anlagen und Ausrüstungen für den Kraftwerkssektor in Südafrika gibt die ausführliche Projektbeschreibung für das Kusile Kohlekraftwerk, mit 4.800 MW eines der größten derartigen Anlagen in der Welt (siehe dazu:
www.engineeringnews.co.za). Dabei beteiligt sind unter anderem Misubishi Hitachi Power Systems Africa, ABB SA, General Electric (GE), Siemens und Sulzer Pumpen (Schweiz).
Es ist ja nun nicht so, dass in ZA alles toll wäre, und es keine Probleme gäbe, ganz im Gegenteil.
Aber wenn man sich schon die Mühe macht, darüber zu berichten, dann darf schon erwartet werden, dass man sich zunächst einmal auch nur minimal informiert.

Ich habe mir das Video jetzt mal im Ganzen angetan, und kann wirklich nur den Kopf schütteln über den Autor.
Er tritt Vorurteile breit, die Jahrzehnte alt sind, redet von einer Masse an "Failed States", vermeintlichen Flüchtlingsströmen aus allen möglichen Ländern nach ZA und beackert natürlich das Lieblingsthema "Korruption".
Kaum etwas von dem, was er da äußert, ist noch besonders aktuell, weshalb er dann (vorhersehbar) als einziges reales Beispiel Zimbabwe bemühen muss, eben genau einen der wenigen
großen Outlier, der dem allgemeinen Trend zuwider läuft.
Das ist in etwa so, als würden wir von der Masse an "Failed States" in Europa sprechen, und dann Weissrussland und Moldawien als Belege anführen.
Natürlich springt er gerne auf die aktuelle
Fishrot-Affäre in Namibia an, wer hätte es gedacht?
Bei ca. 5:20 im Video:
Der Fischereiminister hat Fischrechte an Chinesen verhökert und hat dafür'n iPhone bekommen
Kaum ein Wort an diesem Satz ist wahr.
Die Rechte gingen nicht an "Chinesen", sondern an Isländer.
Ein bisschen mehr als ein iPhone gab's schon, nämlich nach derzeitigem Kenntnisstand rund 100 Mio. NAD, also etwa 6 Mio. EUR.
Hätte man alles in der
AZ nachlesen können, aber Recherche ist natürlich Arbeit, die man sich zugunsten rassistischer Vorurteile gerne spart.
Da passt einfach der Narrativ vom "Bimbo, der sich sein Land vom Schlitzauge für ein paar Glasmurmeln abkaufen lässt" besser ins rassistische Weltbild.
Ich will hier beileibe nicht die Regierung der SWAPO in Namibia in Schutz nehmen, die hat durchaus auch ihre (erheblichen) Probleme und Widersprüche, nur passt ausgerechnet Namibia sicherlich nicht als Beleg für Korruption und "Failed States", wird vom Autor allerdings in diesem Atemzug genannt.
Naja, ansonsten ist das Video ein inhaltsloser Rant eines zornigen weißen Mannes, der schließlich als Abschluss noch darauf hinweisen muss, dass am Strand ja
weißer Sand liegt
