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Board Anfänger und Hilfe
Re: Zugriff auf Wallet über privates Wlan gefährlich?
by
qwk
on 15/01/2020, 11:26:08 UTC
Also ich rede genau von sowas. Also dass es Jemand auf mich abgesehen hat und aus nächster Nähe (z.B. Nachbarswohnung/Lieferwagen) probiert meine Verbindungsdaten auszuspionieren/abzusniffen. Wie kann ich mich dagegen schützen?
Ohne dir zu nahe treten zu wollen: mit deinen Kenntnissen, Fähigkeiten und Mitteln gar nicht.
Der einzige halbwegs zuverlässige Schutz gegen solche Angriffe ist die Verkleidung aller Wände eines Raums mit mehrlagigem Kupfergeflecht, massive Ferrit-Kerne um alle stromführenden Leitungen in und aus dem Raum, Stromversorgung über AC/DC/AC-Wandler und eine starke Verschlüsselung aller Kommunikation nach Außen. Wink
Die NSA hat sowas, unsereins eher nicht.

Was könnte denn ein Angreifer mit Zugang zu meinem Router anfangen? Wie gesagt, ich habe es bisher so verstanden dass er nichts damit machen könnte was meine Coins angeht. Mein Zugang zu meinem Router ist mit einem Passwort geschützt (nicht das Standardpasswort). Hoffe das reicht aus.
Ein Angreifer mit Zugang zu deinem Router kann jeden Netzwerkverkehr, der über diesen läuft, mitlesen.
Sofern dieser Netzwerkverkehr verschlüsselt ist, bring ihm das natürlich nichts.
Dass dein Router mit einem Passwort geschützt ist, ist sicherlich eine Minimalanforderung, aber möglicherweise nicht ausreichend.
Wenn gröbere Sicherheitslücken existieren, können Router auch ohne Passwort übernommen werden.
Und natürlich kann auch einfach dein Passwort schwach sein.


Ganz ehrlich, du machst dir nach meinem Eindruck falsche Vorstellungen von Sicherheit in Bezug auf IT.
Die Risiken, die du siehst, sind i.d.R. nicht die Risiken, denen man als Normalverbraucher ausgesetzt ist.
Direkte Angriffe auf die individuelle Hard- und Software sind selten, und werden üblicherweise nur gegen hoch interessante Ziele (Behörden, Firmen, Militär, politische Gegner etc.) gefahren.

Für dich als "Normalo" geht die Gefahr eher davon aus, dass ganz allgemein Sicherheitslücken bei einer großen Anzahl von potentiellen Zielen ausprobiert werden. Z.B. das Ausprobieren gängiger Email/Passwort-Kombinationen gegen alle Nutzer von Facebook o.ä.

Spezifisch für Bitcoin-Nutzer besteht im Wesentlichen die Gefahr, auf dem eigenen Rechner Keylogger oder andere Schadsoftware zu installieren.
Der Weg hierzu führt aber i.d.R. nicht über irgendwelche exotischen Sicherheitslücken oder "Sniffing" im Netzwerk o.ä., sondern über einen Bedienfehler des Nutzers.
Wenn der Nutzer aus Versehen die falsche Sexchat-Software installiert, hat er eben einen Keylogger auf dem Rechner, und beim nächsten Öffnen von Electrum werden seine Bitcoins geklaut.
Oder man bringt den Nutzer durch Phishing dazu, sein Blockchains.com-Passwort auf einer Fake-Webseite einzugeben.


Wenn du nicht selbst nicht qualifiziert beurteilen kannst, unter welchen Voraussetzungen du deinen eigenen Rechner und dein Netzwerk als "sicher" betrachten kannst, solltest du vorsichtsweise beide als unsicher betrachten.
Unter diesen Voraussetzungen ist es sinnvoll, größere Mengen an Bitcoins nach Möglichkeit mit stärkeren Mitteln abzusichern.
Hier bietet sich dann der Einsatz einer Hardware-Wallet an.