Ja, auch ich habe mit dem Gedanken gespielt, ob es nicht sinnvoller ist, die Risikogruppe zu isolieren, statt flächendeckend das Land herunterzufahren
Nicht nur du, das haben wohl alle.
Siehe GB, siehe NL.
Das größte Problem ist dabei wohl in allererster Linie, dass die Isolation der Risikogruppe in so einem Fall wohl mindestens ein bis zwei Jahre (bis ein wirklich guter Impfstoff verfügbar ist) andauern müsste, und das ist wohl kaum realistisch.
Hinzu kommt, dass selbst bei "nur" 5% schwerem Krankheitsverlauf (ich spreche hier mal nicht von Toten, sondern einfach von akutem medizinischen Bedarf) in so einem Fall die Krankenhäuser überfüllt wären und die Sterblichkeit in der Gesamtbevölkerung alleine aufgrund der Überlastung zunimmt.
So oder so wird ein solcher Ansatz, selbst wenn es gelingt, die Risikogruppen jahrelang zu isolieren, also möglicherweise hunderttausende Menschenleben fordern.
Insofern ist das wirklich nur ein Ansatz für diejenigen Länder, bei denen der Kollaps des Gesundheitssystems ohnehin nicht anwendbar ist.
Im Moment versuche ich nicht dran zu denken, aber vielleicht erinnert sich der eine oder andere an meinen Optimismus in Bezug auf die Entwicklung in Afrika.
Vorbei.
Dort werden wir aller Voraussicht nach eine humanitäre Katastrophe ungekannten Ausmaßes erleben, Bürgerkriege, massenhafte Fluchtbewegungen, mit unkalkulierbaren Folgen, die die Fortschritte der letzten Jahrzehnte zunichte machen.
Covid19 trifft dort auf beinahe nicht existente Gesundheitssysteme in der Fläche und eine durch HIV, TBC und Malaria geschwächte Bevölkerung in den dichtbewohnten Slums ohne ordentliche sanitäre Grundversorgung.