Was mich wundert, da die Kritiker bzw. Skeptiker der jetzigen Maßnahmen in der Regel auch mal die WHO für alles kritisierten. Sei es drum...
Ich habe das
Lob auch so verstanden, daß die WHO die Art und Weise der Freiwilligkeiten, wie eben in Schweden praktiziert, als Zukunftsmodell für eventuelle Pandemien und derartige Situationen sieht, um Lockdowns und die damit verbundenen Folgen/Folgeschäden zu verhindern. Bestimmte Maßnahmen wie Hygieneschutz, Mundschutz, evtl. Abstandsgebote werden aber nicht angezweifelt. Das mag im Idealfall sicher auch der bessere Weg sein. Es stellt sich trotzdem die Frage, ob das auch so in allen Ländern funktioniert und welche Opfer die Gesellschaften bzw. Staaten dafür in Kauf nehmen würden. In vielen bevölkerungsreichen Schwellenländern leben Millionen Gelegenheitsarbeiter, Wanderarbeiter etc. täglich von der Hand in den Mund, hier sind Lockdowns und Ausgangssperren sicher kontraproduktiv. Andererseits brauchen die natürlich auch soziale und medizinische Unterstützung, wollten sie freiwillig agieren, welche aber oft nicht gegeben ist.
Wenn man den schwedischen Weg als Empfehlung sieht, würde ich vielleicht zustimmen. Dazu braucht es aber noch spätere Analysen, also was lief gut und was nicht.
Für Schweden selbst - als Sonderweg - wird es sich wirtschaftlich wahrscheinlich weniger auszahlen. Die Prognosen der Ökonomen sagen ähnliche Zahlen bei den zu erwartenden Pleiten, beim Anstieg der Arbeitslosenquote, beim Rückgang des BIP, beim Haushaltsdefizit usw. voraus wie bsw. für Deutschland. Was eigentlich auch nicht verwundern sollte, Schweden ist ebenfalls stark exportorientiert und agiert eben in der globalisierten vernetzten Weltwirtschaft. Aber auch hier muß man mal abwarten, ob die harten Fakten am Ende des Jahren auch den jetzigen Prognosen entsprechen.