Post
Topic
Board Trading und Spekulation
Re: Der Aktuelle Kursverlauf
by
d5000
on 12/02/2021, 13:48:18 UTC
eine der hartnäckigsten kritiken des btc protokolls sind die hohen stromkosten. [...]
Quote
Anmerkung Jens Berger: Eine einzige Bitcoin-Transaktion verursacht also 648 Kilowattstunden Stromverbrauch. Das ist nur noch irre und nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch wahnsinnig. Zu deutschen Strompreisen sind das rund 180 Euro Stromkosten! Diese Summe fällt bei jeder einzelnen Transaktion an; egal, ob ein Bitcoin-Freak einen Kaffee bezahlt oder ein Zocker an einer Bitcoin-Börse eine Transaktion tätigt. [...]. Wo kommt das Geld her? Die durchschnittlichen Transaktionsgebühren liegen bei 0,80 US-Cent und scheiden als Finanzierung der Stromkosten damit aus. Offenbar ist das ganze Bitcoin-System ein riesiges Schneeballsystem, bei dem die “Käufer” letztlich die Stromkosten für das ganze System bezahlen. Und sobald der Kurs mal wieder in den Keller geht, sorgen die Stromkosten dafür, dass das ganze System unrentabel wird und kollabiert.

Nunja, ein Körnchen Wahrheit ist schon dabei: Die Käufer treiben in Bullenmärkten die Miningrewards (in USD) hoch und sorgen so dafür, dass das System sozusagen zeitweise "überdimensioniert" ist. Sie beteiligen sich also indirekt durchaus an den Stromkosten - und wenn die Miner dann in einem Bärenmarkt überdurchschnittlich viele Coins abstoßen, werden diese sozusagen in Kursverluste umgewandelt.

Aber ich gebe dir schon insgesamt Recht, der Text ist Bullshit - weder ist Bitcoin ein Schneeballsystem, noch ist es bisher in Bärenmärkten kollabiert. Diese zeitweisen Überdimensionierungen des Systems sind einfach Nebenwirkungen der hohen Volatilität insgesamt und somit eigentlich "Kinderkrankheiten". Auch hat Herr Berger einen Riesenfehler reingehauen: die Zocker-Transaktionen an den Börsen haben natürlich (wenn es keine Atomic Swaps sind, aber die dürften 0.001% oder weniger ausmachen) nichts mit den Kosten pro Transaktion zu tun. Ob er allerdings einen kausalen Zusammenhang Transaktion -> Verbrauch herstellt, was @lassdas ja richtigerweise als komplett falsch beschreibt, kann ich aus dem Text nicht direkt herauslesen (es ist aber vielleicht anzunehmen, das er das so versteht).

Und zum Thema "ökologisch": vielleicht sollten Bitcoin-Wale wie Grayscale Druck auf Miner aufbauen, um wirklich 100% zu EE-Strom zu wechseln (selbst 20-25% fossil fuel wie zur Zeit laut einiger Studien gibt den Öko-Skeptikern noch zu viele Argumente, und einige gehen eher von 40% aus, was natürlich nicht gut wäre). Dann wird nämlich das gesamte Stromverbrauchs-Argument - vielleicht das "gefährlichste" aller Anti-Bitcoin-Argumente - endlich ein für alle Mal aus der Welt geschafft.