Ich kenne wirklich niemanden, aber auch keinen Menschen in meinem Umfeld, der sich nicht dochmal mit einer Person zu viel privat, mal ohne Abstand, mal ohne Maske getroffen hat, umarmt oder die Hände geschüttelt...und was noch alles.
Hm, also ich versuche wirklich, mich da zu bemühen, aber mir fällt jetzt spontan auch nicht ein, dass ich jemals wissentlich und willentlich gegen "die Auflagen", soweit sie mir zum jeweiligen Zeitpunkt bekannt waren, verstoßen hätte.
Selbstverständlich geht niemand soweit, mit einem Hoola-Hoop-Reifen mit Radius 1,5 Meter durch die Gegend zu laufen, um nur ja nie den Mindestabstand zu unterschreiten, das verlangt aber nach meinem Kenntnisstand auch keine einzige Regelung.
Es ist sicherlich auch das eine oder andere Mal vorgekommen, dass ich aus Reflex die Hand gegeben habe, statt den Ellbogen zu reichen, und ich entsinne mich auch dunkel, mindestens einmal die Sperrstunde um rund eine halbe Stunde überschritten zu haben.
Aber irgendwie war's das dann auch.
Ich kann jedenfalls in keiner mir bekannten Regelung eine unzumutbare, schwer einzuhaltende Einschränkung meiner individuellen Lebensgestaltung erkennen, die sich nicht leicht umsetzen ließe. Schließlich sind unsere Regelungen hier in Deutschland bewusst sehr weit gefasst und lassen unter konkreten Vorkehrungen auch deutliche Abweichungen von den simplifizierten Abstands-Regeln zu.
In anderen Worten: es sind halt Kompromisse, und die nicht einhalten zu können, erfordert IMHO schon ein gerüttelt Maß an Vorsatz, oder besondere, zwingende Umstände, die dann aber oft auch anderweitig gelöst werden können.
In diesem Sinne sehe ich nicht, wie es jetzt eine besondere "Ausnahme" darstellen sollte, sich zumindest dem eigenen bewussten, vorsätzlichen Handeln nach dauerhaft an die Regelungen zu halten.
