Also, Butter bei die Fische:
Kannst du (oder sonst jemand hier im thread) eine Regierung irgendwo auf der Welt benennen, die in Bezug auf Corona in einer Art und Weise reagiert hat, dass sich objektiv, oder wenigstens untersubjektiv zutreffend die Aussage begründen ließe, sie hätte es "deutlich" besser gemacht?
Wohlgemerkt, nicht im Detail, sondern im Ganzen.
Ich könnte selbst beispielsweise darauf verweisen, dass es die Chinesische Regierung "besser" gemacht hat, wenn man es von der bloßen Warte der Epidemie-Bekämpfung betrachtet. Das rechtfertigt nur in meinen Augen nicht die Aussage, der Chinesischen Regierung "bessere Arbeit" im Ganzen zu bescheinigen, schließlich hat sie hierzu Maßnahmen ergriffen, die spezifisch hier in Deutschland nicht im Rahmen des Geltungsbereichs des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland möglich gewesen wären.
Welche Maßnahmen wären das deiner Ansicht nach?
Totaler Lock-Down mit Einsperrung der Bürger in ihren Häusern für einen Zeitraum von (AFAIR) rund vier Wochen.
So etwas hatten wir in Deutschland zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise.
Da standen dann in Wuhan Lautsprecher auf der Straße, die regelmäßig Durchsagen nach dem Motto "wer das Haus verlässt, kriegt Ärger" gedröhnt haben. Kein schöner Anblick, und in meinen Augen auch Lärmbelästigung

Kannst du (oder sonst jemand hier im thread) eine Regierung irgendwo auf der Welt benennen, die in Bezug auf Corona in einer Art und Weise reagiert hat, dass sich objektiv, oder wenigstens untersubjektiv zutreffend die Aussage begründen ließe, sie hätte es "deutlich" besser gemacht?
Wohlgemerkt, nicht im Detail, sondern im Ganzen.
Ansonsten stelle ich mal Taiwan in den Raum.
Hm, Taiwan, jetzt nur mal aus einer willkürlichen Quelle (erstes Google-Ergebnis) nochmal die Erinnerung aufgefrischt.
In Taiwan musste niemand über „Flatten the Curve“, „Zero Covid“ oder „No Covid“ diskutieren, denn von Anfang an war die Strategie: Keine Chance dem Virus, sich im Land auszubreiten.
[...]
„Es hieß, nun geht nicht mehr aus dem Gebäude. Auch die Pförtner unten wussten Bescheid.“
[...]
Die Regeln sind einfach: Wer noch einreisen darf, muss für 14 Tage in Quarantäne. In derselben Wohnung dürfen nur am gleichen Tag Eingereiste sein. Während dieser zwei Wochen gelten strenge Regeln: Die Sim-Karte wird per Funkzellenabfrage – ohne App – geortet.
Entfernt sich das Handy vom zugewiesenen Ort, werden die Behörden alarmiert. Wer trotzdem auch nur einen Fuß vor die Tür setzt, riskiert empfindliche Strafen.
Das ist das, was gemeinhin unter dem Namen "Zero Covid" verstanden wird.
Halte ich für die klar überlegene Strategie gegenüber dem Dahinköcheln auf willkürlich festgesetzten Inzidenzwerten, war aber von Anfang an juristisch in Deutschland relativ klar nicht machbar.
Ansonsten gilt das (leicht rassistische) Vorurteil über "die Chinesen": die sind es gewöhnt, zu gehorchen, und setzen sich die Maske freiwillig (und vorschriftsgemäß, nicht mit raushängender Nase) auf, wenn der Staat das vorgibt. Ja, dann braucht man tatsächlich nicht verwundert reagieren, wenn es dort ohne Lock-Down klappt.
Und eine Lokalisierung von Handys zur Überwachung der Quarantäne wäre hier in Deutschland wohl am allerwenigsten denkbar.
Insofern gebe ich dir recht, soweit es eine effektivere Bekämpfung im Sinne der Epidemiologie angeht, bleibe aber dabei, dass eine solche Strategie in Deutschland nicht möglich gewesen wäre.
bezüglich Spahn und verkacken: Die Frage ist halt was er wirklich persönlich zu verantworten hat. Aber insgesamt leistet das Resort imho schon ehr schlechte Arbeit.
Ehrlich gesagt kann ich das einfach nicht einschätzen.
Ich sehe jedenfalls nicht, dass ein anderes Land in der Europäischen Union (und das ist der Rechtsrahmen, innerhalb dessen das Gesundheitsministerium in Deutschland bspw. in Bezug auf die Beschaffung von Impfstoff handeln darf) bspw. mit dem Impfen deutlich besser vorankommt.
Ich für meinen Teil bin dahingehend froh, nicht in China zu leben, aber ich kann zumindest nachvollziehen, wenn Einzelne die Chinesische Antwort auf Corona für überlegen erachten.
Die Zentralregierung hatte Corona für besiegt erklärt und dann knallte es in Peking
Ich kann in keiner Statistik ernsthaft Anzeichen für ein "Knallen" erkennen.
Dass es vereinzelt immer wieder irgendwo zu lokalen Ausbrüchen kommt, ist IMHO trivial.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103351/umfrage/erkrankungs-und-todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-china/Aber natürlich darf jeder für sich selbst entscheiden, inwieweit er offiziellen Zahlen aus Peking traut, ich selbst bin da stets ein wenig skeptisch, halte es aber für weitgehend ausgeschlossen, dass sich in Zeiten von Social Media etc. größere Ausbrüche tatsächlich geheim halten ließen.
Die Partei mag halt den Gedanken nicht das aus China die Pandemie über die ganze Welt kam, mit bisher 2 Millionen Todesfällen. Der Imageschaden halt.
Klar, auf der anderen Seite gibt es keinen guten Grund, hierfür in irgendeiner Weise die chinesische Regierung verantwortlich zu machen.
Das war letzten Endes nur ein rassistisch verbrämter Versuch der Regierung Trump, Stimmung gegen den "Feind" zu machen.
Das Problem ist das einige Leute glauben Corona liesse sich besiegen, weil die Chinesische Propaganda schliesslich Corona besiegt hätte.
IMHO kann man davon sprechen, dass im Ergebnis SARS-CoV-2 in China soweit eingedämmt ist, dass man hier von einem "Besiegen" sprechen kann.
Endgültig aus der Welt schaffen lässt sich der Erreger nicht, aber auch das ist trivial.
Ich würde auch sagen, dass Ebola in Sierra Leone, Guinea und Liberia "besiegt" wurde.
Oder die Masern in Europa.
Es kommt halt immer ein wenig auf die Definition von "besiegt" an.