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Board Off-Topic (Deutsch)
Re: Corona
by
qwk
on 03/06/2021, 20:39:32 UTC
Statistisch dürften wohl in den meisten Fällen die "Wasser-Prediger" durchaus dem Wein entsagen.
Es gibt realistisch zwei Möglichkeiten: Die eine ist, sie fordern Einschränkungen für Andere, über die sie sich selbst hinwegsetzen. Der häufigere Fall ist, sie fordern Einschränkungen für Andere in Bereichen, die sie selbst nicht Einschränken. Natürlich gibt es dann noch die Masochisten, aber deren Anteil dürfte sich in Grenzen halten.
Ich verstehe nur, ehrlich gesagt, nicht, warum du die dritte Möglichkeit "ich fordere Einschränkungen, die nach dem mir bekannten Stand der medizinischen und epidemiologischen Forschung sinnvoll und zugleich für den Einzelnen nicht unzumutbar sind, und halte mich gerne auch selbst an diese" übergehst?
Darin kann zumindest ich beim besten Willen keinen Masochismus erkennen.

Aus einem völlig anderen Umfeld ein Beispiel: ich fordere ein Werbeverbot für Zigaretten. Ich bin selbst Raucher, aber ich sehe das ein.
Ich fordere ein Rauchverbot in Restaurants und anderen geschlossenen, öffentlich zugänglichen Räumen (haben wir ja mittlerweile). Ich bin selbst Raucher, aber diese Maßnahme ist in meinen Augen sinnvoll, und stellt für mich nicht notwendigerweise eine unzumutbare, wenn auch lästige Einschränkung dar.
Ich würde persönlich so weit gehen, zu fordern, dass in Zukunft Zigaretten nur noch gegen ärztliches Rezept verkauft werden dürfen (das Rezept sollte Tabak-Süchtigen allerdings natürlich auf Verlangen ausgestellt werden).
Letztlich bin ich sehr dafür, das Rauchen auf lange Sicht zu einem Laster der Vergangenheit zu machen.
Und solange die einzelnen Maßnahmen auf dem Weg dorthin für mich keine unzumutbare Belästigung darstellen, bin ich persönlich bereit, meinen Teil dazu beizutragen.
Das macht mich nicht zum Masochisten.
Es macht mich aber IMHO zu einem verantwortungsbewussten Bürger.
 
Wenn ich die Leute zwinge, auf allen Vieren zu laufen, dann ist das auch eine - aus einer gewissen Sicht - sinnvolle und kostengünstige Massnahme ohne erkennbare Nachteile für normale Menschen.
Ich kann mir jetzt nur schwer vorstellen, inwiefern das eine sinnvolle Maßnahme für irgendetwas sein soll, aber wenn du meinst Roll Eyes

Ist halt unbequem .. und es zeigt, was ich alles mit einem Menschen machen kann (Kontrolle).
Wenn es tatsächlich für irgendetwas sinnvoll wäre, dann wäre es eben in erster Linie das: sinnvoll.
Und in der Tat wäre das Laufen auf allen Vieren wohl eher gesundheitsschädlich, dafür ist unser Körper nicht gemacht (obgleich es möglicherweise für unseren Rücken gut wäre, aber die Knie würden eben dran glauben).

Nicht umsonst werden von Gewalttätern gerne unsinnige Massnahmen als Machtdesmonstration genutzt um ihre Opfer zu ernidrigen und ihnen ihren Machtlosigkeit immer wieder vor Augen zu führen.
Ja, aber worauf willst du damit hinaus?
Die Masken sind eben gerade nicht unsinnig.
Wie gesagt, man mag vortrefflich darüber diskutieren, ob sie in wirklich jeder einzelnen Situation das probate Mittel zur Reduktion der Wahrscheinlichkeit einer Übertragung darstellen.

Aber gerade in meinem Fall lässt sich mit Fug und Recht postulieren, dass für den Fall, dass jeder einzelne der (geschätzt) 50-75 Überträger in der Infektionskette vor mir regelmäßig eine Maske aufgehabt hätte, ich wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit heute nicht infiziert wäre.
Hingegen erscheint es zumindest äußerst unwahrscheinlich, dass diese äußerst lange Infektionskette bei konsequenter Nutzung von Mund-Nasenschutz ununterbrochen bestanden hätte.

Ich besitze genau eine einzige medizische Maske(*), die mir letztes Jahr bei einem im Krankenhaus aufgedrängt wurde, weil ich einem Insassen etwas vorbeibringen musste. Ansonsten bin ich um diesen Blödsinn herumgekommen, ohne dass ich oder einer meiner Kontaktpersonen im letzten Jahr krank gewesen wären.
Naja, wenn keine deiner Kontaktpersonen krank war, lässt das auch den Schluss zu, dass du eben nicht in der Situation gewesen bist, einer potentiellen Infektion ausgesetzt worden zu sein.
Dann aber lässt sich natürlich a posteriori sagen, dass in deinem Fall in der Tat wohl keine Maske erforderlich war.
Nur konntest du das letzten Endes nicht a priori wissen, womit es letzten Endes darauf hinaus läuft, dass du schlicht und ergreifend "Glück" hattest.

Meist funktioniert es aber, auch wenn der Neid der Menschen (warum darf der etwas, und ich muss mich erniedrigen und gehorchen?!) direkt spürbar und machmal auch hörbar wird.
Hm, also hier in der Gegend laufen ständig auch Leute ohne Maske rum, und ich bekomme eigentlich nie Diskussionen mit.
Den meisten ist es wohl einfach zu blöd, Maskenverweigerer anzumotzen, mir persönlich auch.

(*) Zum Zweck der Corona Massnahmen. Wenn ich einen z.B. einen Fuchs streife schütze ich mich sehr wohl, denn hier ist tatsächlich eine sehr reale Gefahr vorhanden.
Da verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst?