El Salvador mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern ist natürlich viel zu klein und unbedeutend, um mit solchen Meldungen irgendeinen Einfluss auf die internationale Bankenwelt ausüben zu können, aber weltweite Aufmerksamkeit ist dem Land sicher. Viele Länder ohne ausgebaute Bankeninfrastruktur und mit einem hohen Anteil von im Ausland lebenden Bürgern, die ihre Familien regelmäßig mit Geld unterstützen, und natürlich alle Länder mit einer schwachen Währung oder einer hoher Inflation und allgemein alle Länder, die ihren Außenhandel nicht unbedingt mit US-$ abwickeln wollen, werden jetzt sehr genau nach El Salvador schauen und beobachten, ob dieser mutige Schritt dem Land positive Impulse bringen kann. Auch die erste in Auftrag gegebene Bitcoin-Miningfarm könnte schon bald anfangen, die klammen Staatskassen aufzufüllen. Natürlich wird der Schritt von der internationalen Bankenwelt nicht so gern gesehen. Dass sich ein Land aus dem Bankenmonopol lösen kann, wurde bisher nicht für möglich gehalten. Schon hat der IWF angekündigt, den nächsten geplanten Kredit noch mal überdenken zu wollen.
Die Entscheidung El Salvadors, den Bitcoin neben dem US-$ als staatlich anerkanntes Zahlungsmittel anzuerkennen, hat für die Bewohner den Vorteil, dass sie von Zahlungsdienstleistern wie Western Union und MoneyGram nicht mehr ausgenommen werden können und für den Staat, dass er die in fast unendlichen Mengen vorkommende Vulkanenergie zum Auffüllen seiner leeren Staatskassen benutzen kann.
Das nächste Land mit ähnlich günstiger Naturenergie ist Paraguay. Was für El Salvador die Vulkanenergie bedeutet, ist für Paraguay die Wasserkraft. Paraguay hat zwar eine eigene Währung, könnte den Bitcoin aber parallel dazu laufen lassen. Es gibt in Paraguay auch schon ein privat geführtes Bitcoin-Mining-Projekt, aber auch der Staat könnte ein paar zusätzliche Einnahmen gut gebrauchen.
Ich sehe in solchen Projekten den Beginn für die Ablösung des Dollar als Weltreservewährung. Diese Rolle als Wetreservewährung wird in ein paar Jahren der Bitcoin einnehmen.