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Board Off-Topic (Deutsch)
Re: Corona
by
Beobachter_90
on 06/08/2021, 19:47:08 UTC
Wenn man jeden Menschen retten muss/kann
Es ist sicherlich unmöglich, jeden Menschen zu retten.
Allerdings ist es die Pflicht insbesondere jeder Regierung, zumindest den Versuch zu unternehmen.
Alles andere wäre Mord durch Unterlassen.

Es ist insbesondere kennzeichnend für sog. "Unrechtsregimes", hier eine Abwägung im Sinne einer "hinnehmbaren Anzahl an Opfern" vorzunehmen.
Das Grundgesetz (und alle mir geläufigen Rechtsordnungen freier demokratischer Rechtsstaaten) verbietet das.

Die vielen Menschen die wir Mittel bis langfristig durch die Maßnahmen verlieren werden
Es ist bereits fraglich, ob es überhaupt "Opfer" im Sinne von unmittelbaren Todesfällen durch "die Maßnahmen" gibt.
Soweit es um Opfer geht, die mittelbar aus Auswirkungen der Maßnahmen entstehen, ist zu hinterfragen, ob diese auch ohne die Maßnahmen, oder gar in erhöhtem Maße durch den Verzicht auf Maßnahmen entstanden wären.

Ein guter Bekannter hat sich in der Lockdown Hochzeit aufgehängt
Das ist ein gutes, weil konkretes Beispiel.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass dieser "durch die Maßnahmen" zum Suizid gebracht wurde.
Vielmehr werden Umstände eingetreten sein, die eine möglicherweise ohnehin vorliegende Neigung bestärkt haben.
Anders gesagt: er hätte sich wahrscheinlich auch ohne Lockdown, ganz einfach auf der Basis der allgemein "miesen Stimmung" das Leben genommen.

zumindest stimmt mir einer zu das man nicht beweisen kann, dass das Schweden Model bei uns nicht genauso laufen hätte können.
Erstens gehe ich nicht davon aus, dass "wir Deutschen" uns auf freiwilliger Basis vergleichbar eng an Verhaltensregeln zur Eindämmung gehalten hätten.
Die kategorische Weigerungshaltung bspw. von mezzomix ist hier ein deutlicher Hinweis, dass gerade diejenigen, die die Freiwilligkeit verlangen, sich nicht daran gehalten hätten (haben sie ja nicht einmal unter "Zwang").
Zweitens halte ich es immer noch für relativ deutlich, dass das "Schwedische Modell" in der Tat mehr Opfer zur Folge hatte, als bspw. das Deutsche.
Insofern muss ich schließen, dass selbst für den Fall, dass "wir Deutschen" uns genauso verhalten hätten wie die Schweden, insgesamt deutlich mehr Menschen in Deutschland gestorben wären.

In diesem Sinne glaube ich, hast du mich also ein wenig missverstanden.
Ja, ich "glaube", dass der Schwedische Weg bei uns relativ ähnlich verlaufen wäre, mit in der Folge deutlich mehr Toten.
Gerade deshalb sage ich, dass man nicht beweisen kann, dass der in meinen Augen erfolglose Schwedische Weg bei uns mehr Erfolg gehabt hätte, vielmehr gehe ich in Anbetracht unserer Querdenker und Covidioten eher davon aus, dass es bei uns noch schlechter gelaufen wäre als in Schweden.
Beweisen aber lässt sich weder das eine noch das andere.

In gewisser Weise ist das "Hätte hätte Infektionskette".
Wie du schon sagst, man glaubt das es vielleicht so wäre aber ob es so gekommen wäre, weiß man nicht. Vielleicht wären sogar weniger gestorben. Angst schwächt nunmal auch in gewisser weise das Immunsystem.
Wenn unsere Regierung uns am Anfang schon richtig Informiert hätte, würden heute viele anders damit umgehen und vielleicht hätten die freiwilligen Regeln dann bei den meisten funktioniert.

Mein Bekannter hatte sicherlich davor schon Probleme die man nicht sehen wollte/konnte aber im Nachhinein deutete alles auf Vereinsamung hin.
Ob das nun am Lock down lag oder nicht, kann ich nicht sagen aber ich glaube zu wissen, dass es seine Entscheidung beschleunigt hat. Jeder Tag mehr mit Ihm auf dieser Welt wäre wertvoll gewesen.
Ich finde nur interessant, dass du in diesem Fall sagst, dass er vermutlich sowieso Suizid begangen hätte und die 85 jährige Omi mit Übergewicht und Lebenslange Kettenraucherin (der Ihr Leben übrigens genauso wertvoll ist) geschützt werden muss.

Ich habe das Gefühl, dass du hier vielleicht mit zweierlei maß misst. Vielleicht liege ich aber auch falsch.