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Board Off-Topic (Deutsch)
Re: Corona
by
qwk
on 06/01/2022, 18:56:36 UTC
nein ich bin nicht  Opfer von Menschen geworden , die meine Verunsicherung missbrauchen.
Nach allem, was ich von dir lese, kann ich dir da nicht zustimmen.
Bspw. die Idee hinter "Event 201" stammt ja nicht von dir, sondern ist eine gängige Verschwörungstheorie, die von bestimmten Personen verbreitet wird.
Diese Leute missbrauchen deine Verunsicherung.

Meine Verunsicherung bzw die skepsis liegt einzig und alleine daran das es nur eine einzig Vorherrschende Meinung zu geben Scheint und alles was dieser Meinung abweicht wird Zensiert oder Stigmatisiert .Wo bleibt da der Konsens
Also, wenn es tatsächlich nur eine vorherrschende Meinung gäbe, dann wäre das ja eigentlich das Ideal von "Konsens", oder?
Aber ich verstehe, dass es dir Unbehagen bereitet, wenn in deinen Augen vermeintlich wenig "Widerspruch" in den "Mainstream-Medien" veröffentlicht wird.

Allerdings muss ich auch deutlich widersprechen.
In meinen Augen ist es vielmehr so, dass die "Widerstands-Meinungen" sogar deutlich überrepräsentiert sind in den Mainstream-Medien.
Covidioten wie Attila Hildmann haben eine enorme Reichweite erzielt, insbesondere in Anbetracht ihres offenkundigen Mangels an Qualifikation, Sinn und Verstand.

Vergleichbar ist das mit der Debatte über den menschengemachten Klimawandel.
Noch vor wenigen Jahren wurde "Leugnern" eine enorme Bühne für ihre Randmeinung geboten, obwohl ein enormer, überwältigender wissenschaftlicher Konsens von nicht einmal 98%, sondern eher 99,9% bestand.

Randmeinungen, und insbesondere exotische, interessante, provozierende, in deutlichem Widerspruch zum "Mainstream" stehende, sind in den Medien ganz generell überrepräsentiert.
Und das hat auch einen guten Grund: es bringt Auflage/Reichweite, und damit letzten Endes Geld.
Niemand will die Bild-Zeitung aufschlagen und lesen "Wissenschaftler sind sich einig, dass die bestehenden Modelle der Biologie weiterhin gültig sind".
Jeder will lesen "Sensation! Wissenschaftler entdecken Überlichtgeschwindigkeits-Gentechnik-Krebsheilung, die uns alle reich macht!".
Das, und nur das ist der Grund, warum in den Medien Randmeinungen wie die eines Bhakdi, Wodarg, Hildmann und anderer absoluter Ausreißer sogar deutlich überrepräsentiert sind.
Die Verkaufszahlen der Bücher von Bhakdi sprechen hier dieselbe, deutliche Sprache.
Und so ist es auch mit Büchern von selbsternannten "Crash-Propheten", die dem überwiegenden Konsens der Wirtschaftswissenschaften widersprechen.
Wir (und dabei schließe ich mich selbst ausdrücklich ein), lesen solchen, mit Verlaub, Schwachsinn, der dafür aber ein wenig "interessanter" ist als die schnöde Wirklichkeit, einfach gern.

Ist dir bekannt, welcher "Archäologe" die meisten Bücher verkauft hat? Däniken. 'Nuff said. Roll Eyes


Kurz gesagt: dein Eindruck, Randmeinungen wären unterrepräsentiert, ist ziemlich sicher nicht zutreffend, und widerspricht auch den wirtschaftlichen Interessen der Medien.
Die Medien wollen Hildmann & Co.
Sie sind nicht interessiert an Drosten und Wieler.


Was die Politik angeht, ist es dann natürlich schon anders.
Selbstverständlich wird die Politik (genauer: die Regierung) stets dazu tendieren, sich im Zweifel der Mehrheitsmeinung anzuschließen, sei es im Bereich der Wissenschaft oder in anderen Fragen.
So geht Machterhalt in einer Demokratie.
Und ganz ehrlich?
Daran ist auch nichts verwerflich, schließlich soll das ja so sein.
Würde die Politik Randmeinungen in irgendeiner Form besonders bevorzugen, müsste sie dafür schon sehr gute Gründe liefern können, ansonsten missbrauchte sie ihr Mandat.


Das war mein Hauptanliegen seit beginn der Pandemie .. warum setzten sich nicht Menschen zusammen die auch  unterschiedliche Meinung  vertreten
Du meinst, so wie beim RKI?
Bei der STIKO?
Bei der CDC?
Bei der WHO?
In einer Koalitionsregierung?
In einer Ministerpräsidentenkonferenz?
In all diesen Gremien treffen Menschen unterschiedlichster Meinungen aufeinander, und vertreten diese, teils sehr vehement.
Ich selbst habe das sogar ausdrücklich kritisiert, wenn es um die föderale Ordnung in Deutschland geht, und dabei bleibe ich auch.
Denn letzten Endes bedeuten diese demokratischen Willensbildungen stets auch, dass Zeit verloren geht, und Maßnahmen nicht konsequent umgesetzt werden.

Da ich aber im Herzen ein guter Demokrat bin, ertrage ich (wenn auch unter Schmerzen), diese Ineffizienz.


Wenn alles was nicht dem öffentlichen narrativ entspricht geframet wird ist es schlichtweg die logische konsequenz das Menschen   sich abseits informieren und da immer tiefer in ihren Kaninchenbau kriechen.
Da bin ich einerseits bei dir.
Andererseits teile ich eben nicht deine Auffassung, dass es überhaupt zu Beginn einen Anlass gab, von einer einseitigen Berichterstattung auszugehen (s.o.).

Vor allem aber drängt sich mir, wenn ich den Wunsch nach alternativen Quellen akzeptiere, die Frage auf, nach welchen Kriterien diese Quellen ausgesucht werden.
Ich für meinen Teil wäre ja sehr skeptisch, wenn besonders deutlich von der "vorherrschenden Meinung" abweichende Quellen auftauchen.
Seien wir realistisch: es mag ja vielleicht sein, dass "die Mehrheit" sich irrt, aber dass die Realität das praktisch exakte Gegenteil von dem ist, was sie denkt, ist wohl die objektiv unwahrscheinlichste Annahme, die es geben kann.
Auch hier ist also Occams Rasiermesser zu zücken.

In anderen Worten: ja, man mag im Detail korrigierende Anschauungen für relevant halten.
Je "abgedrehter" aber die alternativen Erklärungsansätze werden, desto unwahrscheinlicher sollte man sie bewerten.


Ob diese Spaltung jetzt so gewollt ist oder nicht kann ich natürlich nicht beweisen , aber nach meiner Wahrnehmung trifft das zu.
Da hast du deine Wahrnehmung, und ich habe meine.
In meinen Augen nimmt die Spaltung des größten Teils der Gesellschaft derzeit deutlich ab.
Die meisten Menschen haben "die Corona-Realität" einfach akzeptiert, ob sie diese nun gut finden oder nicht.
Zugleich radikalisiert sich eine schrumpfende, und bereits sehr kleine Minderheit.


Was ich allerdings für sehr gefährlich halte es jemanden durch pflicht und drangsalierung etwas aufzuzwingen was mann garnicht möchte
Auch da stimme ich dir zu.
Ich bleibe aber dabei, dass dieses "gefährliche Übel" im Zweifelsfall besser ist als die Alternative.
Letzten Endes ist das eine Abwägung, die glücklicherweise weder du noch ich treffen müssen, sondern unsere neue, besonders entschlussfreudige Bundesregierung, in Abstimmung mit den Länderfürsten ... Roll Eyes


Wie möchte mann denn bitte jemanden dazu nötigen der durch die Impfung Frau oder Kinder verloren hatt sich ebenfalls seinen Schuß abzuholen.
Nehmen wir einmal an, man hätte so jemanden.
Er muss ja nicht einmal tatsächlich durch die Impfung seine Kinder verloren haben, aber vielleicht der Meinung sein, die Impfung wäre schuld.
Das ist sicherlich deutlich öfter der Fall.
Natürlich ist es in einem solchen Fall kaum sinnvoll, denjenigen zu einer Impfung zu zwingen.
Aber ganz ehrlich: das ist auch nicht das, was mit Einführung einer Impfpflicht passiert.
Kein Richter wird in so einem konkreten Fall in Anbetracht der Umstände mehr als das mildestmögliche Bußgeld verhängen.
Insofern ist das in gewisser Weise ein Strawman-Argument.


ich befürchte da wird mann nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Mit den "Hardcore"-Corona-Leugnern ist es schwierig.
Menschen, die sich einmal "erfolgreich" radikalisiert haben, sind immer schwer zu erreichen, und i.d.R. nur in individueller Ansprache, oft erst nach Jahren.
Bei allen anderen sehe ich im Moment eher den gemeinsamen Nenner größer werden, und wenn dieser Nenner auch lautet
"Ach, ist doch langsam alles scheißegal, dann halt meinetwegen noch 'nen sechsten Pieks, da kommt's jetzt auch nicht mehr drauf an" Wink