Das was ich nie verstanden habe, ist wie man (in Deutschland) gegen die Nordstream2 Pipeline sein kann. Eine zusätzliche Pipeline hat doch nur einen positiven Effekt. Wenn sie da ist hat man mehr Möglichkeiten als wenn sie nicht da ist. (Man muss sie ja nichtmal nutzen). Zumal sie ja jetzt eh fertig gebaut ist.
Ja, eben.

Durch die Pipeline ist aktuell noch kein Gas geflossen und manche machen sich in die Hose wegen höheren Gaspreisen durch NordStream2... Wegen einer Pipeline, durch die bisher noch kein Gas geflossen ist? Wo macht das bitte Sinn?

An keiner Stelle kann die nichtbenutzte Pipeline eine Verschlechterung des aktuellen Gaspreises verursachen.
Höhere Gaspreise resultieren nicht aus der nichtbenutzten Pipeline, sondern aus der womöglich weiter eskalierenden politischen Lage.
Entwarnung am Rande: da der Winter bald endet, werden die Gasreserven auf kurze Sicht noch ausreichen.
Du hast Recht, das alleine verursacht keine höheren Gaspreise. Aber Deutschland könnte dann
günstiger und problemloser Gas beziehen... (ich erinnere mich noch an die Gasstreitigkeiten zwischen Russland und der Ukraine)
Ich sehe hier keine Argument dass gegen die Pipeline spricht. und wie gesagt: Das Ding ist fertig gebaut... hier geht's nicht um eine abstrakte Machbarkeitsstudie...
Soll Deutschland halt einen Teil der gesparten Durchleitungsgebühren in einen Fonds einzahlen für die Osteuropäer wenn es nicht anders geht

Die gestiegenen Gaspreise liegen doch an den gestiegenen Weltmarktpreisen. Und da hat die EU (absichtlich) verpennt neue langfristige Verträge mit Russland auszuhandeln. Und da wird es eben bald teuer werden. Klar bis nächsten Winter kann wieder viel passieren, aber Politiker sollten schon ein wenig länger als 8 Monate in die Zukunft planen.
Was bei der aktuellen Entwicklung hier in den Medien immer völlig ausgeblendet wird ist, dass das was aktuell passiert eben keine "Kurzschlussreaktion von Putin" oder "Putin dreht durch" oder sowas ist. Die Situation ist sehr komplex und jede beteiligte Partei hat viele Leichen im Keller, aber Fakt ist dass für die Russen rote Linien überschritten wurden. Ich hätte nicht gedacht dass sie jetzt doch gleich richtig ernst machen und finde das sehr traurig, aber nun denke ich dass es auf den einen oder anderen Weg mit der Demilitarisierung der Ukraine enden wird.
Stellt euch das einfach mal vor dass es einen Bürgerkrieg in Polen gibt und die deutschsprachigen Minderheit (gibt es ja noch ein paar dort) wird unterdrückt, es haben sich Rebellen dort formiert (vielleicht sogar mit D-hilfe) und die werden bombardiert. Und das Ganze direkt an der Grenze zu Deutschland. Und das seit 8 Jahren! Und alles was die "hilfsbereiten Nachbarländer" (NATO) anbieten ist, mit der polnischen Regierung zu reden, die verweigert aber jeden Dialog mit den "Rebellen" und rüstet weiter auf mit feindlicher Rhetorik Deutschland gegenüber.
Völkerrechtlich pullen die Russen halt jetzt "ihren" Kosovo. Es wurde damals viel gewarnt, dass das mal wie ein Bumerang zurück geflogen kommt...