Jetzt habe ich mir kurz Zeit genommen, und mal in die Videos hineingeguckt, die du da verlinkt hast.
Meine Neugier war dann einfach doch zu groß.
Da wird er angegangen, weil er 74,9% zu 80% gerundet hat, und das soll eine Falschaussage sein.
Okay, das kommt auf den Standard an, den man für "Falschaussage" anlegt.
Da ich den konkreten Zusammenhang wiederum nicht kenne (der wird im Video nämlich leider nicht genannt), kann ich das weder bestätigen noch dementieren.
Ich selbst würde 74,9% wahrscheinlich zu 75% runden, aber vielleicht hatte er auch andere Zahlen im Kopf, etwas verwechselt, o.ä., wie gesagt, ohne Kontext ist das nicht zu bewerten. Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass die Geimpften-Zahlen in Dänemark, um die es da geht, wohl ebenso "ungenau" bekannt sind wie in allen anderen Ländern der Welt.
Eine Falschaussage ist mit diesem Video jedenfalls nicht
belegt, sondern wird im Video nur von einem FPÖ-Politiker unterstellt.
"Diejenigen Patienten, die heute intensivpflichtig sind, sind alle ungeimpft", soll dann wieder eine Falschaussage sein.
Sie ist sicherlich ungenau, aber auch hier fehlt der Kontext, wie war die konkrete Fragestellung vorher?
Warum ist dieses Video insgesamt so entstellend beschnitten, dass die Aussage nicht vollständig wiedergegeben wird?
Richtig ist, dass diese Aussage in dieser Absolutheit so dermaßen widersinnig ist, dass ich nicht erwarte, dass der Herr diese so (ohne entsprechenden Kontext in dieser Absolutheit) getätigt hat.
Es wird ein paar Sätze vorher gegeben haben, die das in den richtigen Kontext stellen (aber das ist nur eine Vermutung von mir).
Hätte der Herr diese Aussage tatsächlich so getroffen und gemeint, würde ich von einer Geisteskrankheit oder enormem psychischen Druck ausgehen.
"Ich behaupte, dass in den Spitälern auf den Intensivstationen nur Ungeimpfte liegen, und das ist eine Unwahrheit?"
Das ist offensichtlich eine rhetorische Frage, nachdem der Herr sich den Vorwurf der Falschaussage anhören musste.
Ganz ehrlich, ich kann ihn verstehen, der Herr von der FPÖ war dermaßen angreifend, wir haben vergleichbare Reaktionen auch schon von Fauci erlebt, als er Senator Paul einen "Moron" nannte.
Im Kontext dieser Anhörungen, wenn man sie sich komplett ansieht, sind diese Reaktionen verständlich.
Falschaussage? Fehlanzeige.
Überempfindlich? Möglich.
Politiker haben ein dickeres Fell als Wissenschaftler.
Der gleiche Herr spricht dann plötzlich davon, dass man nicht weiß ob es Langzeitfolgen geben wird (die widersprüchliche Aussage, dass es bekannt ist, das es keine Langzeitfolgen gibt brauche ich wohl nicht suchen?):
https://youtube.com/shorts/pQnU6HbfIhM?feature=share"Eine Langzeitfolge der Impfung ist mir nicht bekannt [...] kann gar nicht bekannt sein, so lang gibt's die Impfung nicht".
Wo soll da eine Falschaussage liegen?
Deine Behauptung, es gäbe eine Aussage "es sei bekannt, dass es keine Langzeitfolgen gibt", mag stimmen, nur ist auch das keine Falschaussage.
Es ist eine Vereinfachung.
Ich würde auch sagen, es ist bekannt, dass es keine Langzeitfolgen (im Sinne von deutlich verzögert auftretenden Spätfolgen) einer Impfung gibt.
Aber natürlich ist das insofern falsch, als der Immunschutz selbst ja bereits eine Langzeitfolge ist.
Was will man also mit der umgangssprachlichen Redewendung "gibt's nicht" in diesem Fall sagen?
"Man kennt keine", ganz genau.
Jede Interpretation als Falschaussage ist eine dermaßen bösartige, verleumderische Darstellung, dass auch ich in so einem Fall mit einem "what a moron" reagieren würde, oder eben den Saal verließe.
Ganz ehrlich?
Ja, das sind Ungenauigkeiten, unsauberer Sprachgebrauch, im Kontext einer "Pressekonferenz" oder einer "Anhörung" verkürzt gegebene Antworten aus dem Stegreif.
Ich habe schon selbst darauf hingewiesen, dass so etwas eben keine Falschaussagen sind.
Da weiß ich, ehrlich gesagt, nicht was du überhaupt meinst?
Beide Videos stehen in keinerlei Widerspruch zueinander.
Und im zweiten Video wird auch nicht "2G als wissenschaftlich besser" benannt.
Sie sagt "2G wäre wissenschaftlich sinnvoll, zugleich sei gesellschaftlich betrachtet etwas anderes sinnvoll".
Nochmal: wo siehst du einen Widerspruch, zwischen deinen beiden Links oder auch innerhalb des zweiten Videos?
Und wo siehst du hier eine Falschaussage?
Das Datum war (ca. 2-3 Monate) vor Omikron.
Damals war es zutreffend, dass die bestehenden Impfstoffe einen hohen Schutz vor Infektion bieten.
Ab einer gewissen Impfquote wäre also tatsächlich der R-Wert automatisch deutlich unter 1 gefallen.
Das ist wissenschaftlich betrachtet nur sehr schwer zu bestreiten.
Omikron hat ein paar Wochen später den Impfschutz "durchbrochen", wie man so schön (allerdings nicht ganz zutreffend) sagt.
Dann noch die Frau von eurem Lauterbach (passt nicht zum Thema aber ein super kurzes Video), das fand ich echt Klasse:
https://youtu.be/gQK3hhk_qPgDa erkenne ich in der Tat ein paar Falschaussagen.
Bereits die erste These (von mir paraphrasiert) "kein neues Virus" ist, gelinde gesagt, Blödsinn.
Natürlich kann man Nitpicking betreiben und SARS-CoV-2 als "nicht neu" bezeichnen, weil es ja auch andere Corona-Viren gibt.
Aber das ist in etwa so sinnvoll, wie die Behauptung, der Mensch sei keine neue Spezies, weil es Primaten auch vorher schon gab.
Aus dem Mund einer wissenschaftlich geschulten Person seit ungefähr Ende des 19ten Jahrhunderts ist das also eine Aussage, die bereits dem Bildungsstand des Abiturienten widerspricht, und somit mit absoluter, 100%iger Sicherheit eine vorsätzliche Falschaussage.
Alternativ würde ich auch hier auf eine psychische Störung tippen.
Ich hoffe, dass das genug Falschaussagen von Wissenschaftlern sind?
Lass mich überlegen.
1. eine Rundungsungenauigkeit aus dem Stegreif (80% statt 75%)
2. eine absolute Aussage "alle Intensivpatienten sind ungeimpft", komplett aus dem Kontext gerissen
3. eine Langzeitfolge der Impfung ist nicht bekannt / vereinfachend: gibt es nicht
4. 2G wissenschaftlich sinnvoll, gesellschaftlich aber anders
5. vor Omikron galt X% Impfgrad mit den damals effektiven Impfstoffen als ausreichend, um die Pandemie zu besiegen
Wenn das deine Falschaussagen sein sollen, ja, dann hast du Recht, dann sind das "genug".
Ich erkenne da eine einzige "Falschaussage" (Nummer 2), die ich allerdings ohne Kontext nicht als solche interpretieren würde, und die in Anbetracht des mir augenscheinlichen Kontexts vermutlich keine ist.
Etwas anders betrachte ich die Aussage von Frau Ex-Lauterbach, die Charles Darwin, und rund 150 Jahren wissenschaftlicher Erkenntnis seither widerspricht.
Das ist einfach nur wirr, eine Falschaussage will ich da nicht einmal in Erwägung ziehen, würde jedoch eine mindestens psychotherapeutische Behandlung empfehlen.