Aber so ein Krieg direkt "um die Ecke" finde ich dann doch belastender und ich frage mich, warum ich damals "abgestumpfter" war als jetzt?
Jetzt kann man natürlich mit dem Finger auf mich zeigen und mich niedermachen, warum mich das damals nicht so gravierend gestört hat. Aber das würde auch nichts bringen.
Jedenfalls versuche ich das alles gerade zu verstehen und einzuordnen, was ich gar nicht so leicht finde.
Absolut nachvollziehbar, da dieser Krieg bereits jetzt der größte in Europa seit 1945 ist. Die Gewissheit, dass der Frieden bisher gesichert war, ist damit leider hinüber, zumindest, wenn das betroffene Land nicht gerade in der NATO ist.
Nicht umsonst wollen Schweden und Finnland schnell in dieses Verteidigungsbündnis, da beide Staaten nicht von Putin überfallen werden wollen.
Kaum jemand hätte gedacht, dass Putin eine Invasion gegen die Ukraine startet - er hat es jedoch getan.
Aus diesem Grund dachte man auch, dass man sich sehr von russischen Gas abhängig machen kann - ein Fehler, wie man sich nun leider eingestehen muss.
So viel zur deutschen Fehlerkultur. 
Ja, gestehe ich ein, war ein Fehler.

Der Krieg ist also ein Ereignis von extrem großer Tragweite - nicht nur aus ziviler Sicht für die Ukrainer, auch aus globaler Sicht.
Der Krieg ist noch in anderer Hinsicht von sehr großer Dimension: dadurch, dass Putin versucht, eine flächendeckende Hungersnot heraufzubeschwören, indem er die Ausfuhr von Weizen aus der Ukraine blockiert, die ukrainische Weizenproduktion stört und gar Silos gezielt beschießt.
So versucht er, Unruhen in den Ländern zu erzeugen, denen dadurch eine Hungersnot droht.
Das ist schon echt perfide aber so denkt Putin leider.
Und wenn die Ukraine sich nicht so erfolgreich gewehrt hätte, wäre dieser Krieg vielleicht noch größer geworden. Dann wäre Kiew jetzt besetzt und was in den von Russland besetzten Gebieten passiert, ist leider kein Geheimnis mehr: die ukrainische Kultur ausrotten und russiche Kultur ansiedeln. Wer nicht mitmacht, wird übel massakriert oder nach Russland abtransportiert.

Man kann daher sehr froh sein, dass es die ukrainische Armee bisher geschafft hat, die russische Invasion so gut abzuwehren.

Selbst icopress hat berichtet,
dass sich die Kämpfe an der südlichen Grenze weiter nach Süden verschoben haben, weiter Richtung Krim. Leider musste icopress den Faden wegen Putintroll-Propaganda sperren...