Das ist bedauerlich, denn:
Englisch wird natürlich auf der ganzen Welt gesprochen, aber es mit der lokalen Sprache zu mischen, ist sicherlich keine gute Sache. Auf diese Weise tragen wir zu einer schädlichen Verfälschung unserer nativen Sprache bei, da es immer mehr normalisiert werden könnte, Denglisch / Romglish oder eine andere Mischung zwischen Englisch und einer anderen Sprache zu verwenden. Ich sprach vor Jahren mit jemandem, den ich kannte und der in jedem Satz, den er sagte, englische Wörter einfügte. Und ich korrigierte ihn jedes Mal. Eines Tages sagte er mir, dass "sich die Sprache so entwickelt". Ich sagte ihm: "Nein! Auf diese Weise entwickelt sich die Muttersprache zurück, und ihr Weg nach unten wird von Analphabeten wie dir gepflastert!". Er hat danach nicht mehr mit mir gesprochen.


Das ist zwar eine schöne und treffende Metapher, die GazetaBitcoin da zum Schluss gewählt hat, nichtsdestotrotz ist das überhaupt kein Argument. Nur weil ihr beide findet, dass das "keine gute Sache ist", heißt das nun mal noch lange nicht, dass das alle so sehen. Deswegen habe ich auch versucht dich darauf hinzuweisen, dich mal in die anderen hineinzuversetzen. Leider kam dazu nichts von dir.
Bei deinen Beispielen Pyramidenzitate / Rechtschreibung ist die Sache meiner Meinung nach eindeutig und vor allem bewertbar, weil irgendwann einfach die Übersichtlichkeit leidet bzw. Rechtschreibfehler nun mal, wie im Wort auch enthalten, "Fehler" sind. Die Beitragsqualität leidet. Ist mein Beitrag aber perfekt geschrieben, enthält aber 2-3 englische Begriffe, die aber alle verstehen können, weil sie einfach üblich sind und sich durchgesetzt habe, sehe ich das nicht als Qualitätseinbuße.
Ich bleibe dabei - ich kann das grundsätzlich verstehen, denke aber, bei diesem Thema ist ein gesunder Mittelweg das Beste. Diese Initiative ist mir zu drastisch. Bin hier seit Jahren stiller Mitleser und noch nie auf - für mich - störendes Denglisch gestoßen.
Übrigens fand ich diesen Teil eines Interviews auch sehr interessant, weil hier passend:
Gegner des fortschreitenden Trends, deutsche Begriffe gegen englische zu ersetzen, befürchten, dass gleichbedeutende deutsche Wörter mit der Zeit in Vergessenheit geraten und damit die deutsche Sprache und damit auch die Kultur ärmer wird. Wie sehen Sie das?
Hier halte ich es mit Goethe, der sinngemäß gesagt hat, dass die Stärke einer Sprache nicht darin bestehe, dass sie fremde Elemente abweise, sondern sie „verschlinge“. Viele Anglizismen ersetzen keine deutschen Wörter, sondern bezeichnen neue technische oder kulturelle Entwicklungen, für die es noch gar keine heimischen Wörter gibt. Diese Wörter stellen also zunächst einmal eine Bereicherung des deutschen Wortschatzes dar.Quelle:
https://news.rub.de/wissenschaft/2019-09-13-tag-der-deutschen-sprache-anglizismen-sind-eine-bereicherung-unseres-wortschatzesAuch den Rest kann man sich mal durchlesen. Es gibt einige "gute" Eindeutschungen, aber auch katastrophale. Der Umschlag statt dem Kuvert ist doch super. Aber Fernsprecher für Telefon? Ich denke Sprache ist ein Organismus und das schon seit Jahren, allerdings ein sich selbst entwickelnder. Da braucht es keine Initiative von euch, die das gezielt in eine Richtung steuert.
Grüße