Post
Topic
Board Altcoins (Deutsch)
Merits 1 from 1 user
Re: Allgemeiner Staking Thread
by
Lakai01
on 17/07/2023, 11:51:04 UTC
⭐ Merited by Turbartuluk (1)
-snip-
Da du für dich die Beurteilung ja schon durch hast, kannst du vielleicht mal grob umreißen welche Risiken / Angriffsvektoren du bei einem eigenen Node siehst?
Ergänzend zu Willis Liste an Punkten (die ich tlw. selber noch gar nicht so in Betracht gezogen hatte), sind für mich folgende Überlegungen ausschlaggebend gewesen:

Rechtliche Unsicherheit bzgl. Node-Betrieb in Österreich

In Österreich benötigt man für den Betrieb einer Node grundsätzlich ein Gewerbe, wenn der Ertrag durch den Betrieb eine "Liebhabereigrenze" übersteigt. Das passiert im Prinzip bereits dann, wenn damit ein Gewinn erzeugt wird. Das ist derzeit wohl eher nicht der Fall, bei steigenden ETH-Kursen könnte das aber durchaus schlagend werden. Die Anmeldung eines Gewerbes war mir dbzgl. aber zu aufwändig.

Verwendung eines Root-Servers bei einem externen Anbieter notwendig

Sofern man nicht zu Hause bereits eine (leistungsstarke) Server-Hardware stehen hat muss man zwingend auf einen externen Anbieter zurückgreifen und dort einen Root-Server (oder ggfs. einen visualisierten Server mieten). Das hat folgende Nachteile:

  • Relative hohe monatliche Kosten ab mindestens 20€
  • Man gibt die Verwaltung der Hardware komplett aus der Hand, ist also wieder von Dritten abhängig
  • Der für mich ausschlaggebendste Punkt: Viele Anbieter untersagen den Betrieb von Staking-Nodes über ihre Hardware, man läuft also ständig Gefahr, dass der Anbieter von einem Tag auf den anderen den Vertrag kündigt - und ggfs. auch noch rechtlich gegen dich vorgeht weil du explizit gegen ihre Richtlinien verstoßen hast

Serversicherheit und damit auch Coin-Sicherheit

Viele Blockchain-Projekte verlangen, dass die Wallet mit dem so genannten "Colleteral" direkt im Serverzugriff liegt und bspw. nicht durch ein Hardware-Wallet verwaltet werden kann. Man muss also am Server ein Wallet bereitstellen und dorthin die Coins einzahlen.
Erlangt nun ein Dritter Zugriff auf den Server ist die Gefahr sehr groß, dass die Coins weg sind. Es gilt zwar dann "your keys, your coins", aber die "Keys" liegen wieder auf einer Infrastruktur die dir (physisch) nicht gehört und ein Dritter ggfs. Zugriff erlangen kann.

Ich kenne mich in der Thematik einigermaßen aus und weiß daher, welche Stolperfallen hier lauern können und was ein unbedarftes Öffnen eines Ports für Auswirkungen haben kann. Gleichzeitig habe ich auch kaum Erfahrung im professionellen Hosten von sicherheitskritischen Applikationen und möchte vermeiden, dass ich da Lehrgeld mit xx ETH dafür bezahle, nur weil ich bei der Einrichtung meines Servers einen sicherheitsrelevanten Fehler gemacht habe.

Die notwendige Arbeitszeit im Verhältnis zu dem Mehr an ETH die man bekommt

Man darf nicht außer Acht lassen, dass der Betrieb eines Staking-Nodes durchaus Aufwand bedeutet. Neben regelmäßigen Prüfungen gehören dazu auch das Einspielen von Updates der verschiedenen benötigten Software-Teile (ETH-Client, Betriebssystem, ...). Nimmt man hier eine Pauschale von 2 Stunden pro Monat an muss man diese fairerweise als Aufwand betrachten den dir niemand bezahlt. Die Kosten sind also durchwegs höher im Vergleich zu "normalem" Staking bei gleichzeitig kaum finanziellen Vorteilen (bei den aktuellen Kursen gerechnet).



Die Liste ist natürlich nicht vollständig, sind aber für mich die ausschlaggebendsten Punkte derzeit!