Angenommen wir haben BTC-Hodler die nicht kaufen oder verkaufen. Deren Anteil am Gesamtbestand bleibt nahezu konstant, wenn man von der geringfügigen Inflation durch die Miner absieht.
Diese geringfügige Inflation ist zwar theoretisch niedriger als etwa bei ETH aber der Unterschied ist in der Realität nicht wirklich groß, zumal bei ETH z.B. auch durch das Burning Coins verloren gehen. Für mich ist die Situation bei BTC daher gerade im Gegenteil eher vergleichbar mit einem PoS-Coin, bei dem nur eine Minderheit der Hodler staked.
Mein Punkt war aber eigentlich ein anderer - dass die Staker, da sie ja keine variablen Kosten haben, freier sind in der Entscheidung, wann sie ihre Rewards verkaufen. Und dadurch eher zyklisch agieren und so die PoS-Coins gerne mal in Bärenphasen noch wesentlich tiefer in den Keller schicken als BTC. Dass sie sich sozusagen selbst ins Bein schießen (also wenn man sie als homogene Gruppe betrachtet). Wäre ein PoS-Coin dagegen von den langfristigen Kurssteigerungen gesehen ähnlich profitabel wie Bitcoin (was ja etwa auf ETH zutrifft, auf Solana oder Tron dagegen wohl eher nicht), dann könnte sich Staking hingegen trotz der tiefen Einbrüche lohnen.
Fazit: Staking ist für mich eher eine Frage des Anlagehorizontes. Will ich Coins lange halten macht Staking natürlich Sinn. Andererseits macht es für mich keinen Sinn Altcoins bis in den tiefen Bärenwinter hinein zu halten (vgl. s.o.).
Das stimmt schon, wenn wir davon ausgehen, dass die Volatilität ähnlich bleibt. Andererseits könnte man sagen: wenn weniger Hodler staken weil ein Bärenmarkt erwartet wird ist auch die Angebots-Inflation geringer. Die Bärenmarkt-Staker selbst profitieren aber davon bisher (in den letzten Zyklen) nicht, sie verlieren gegen die, die billig nach 1-2 Jahren Bärenmarkt einkaufen.
Kontinuierliches Staking bis hinein in den Bärenmarkt wäre also eine Wette entweder darauf, dass der Bärenmarkt doch nicht eintritt oder zumindest nicht so heftig ausfällt wie früher, oder eben auf Zwischenhochs, an denen verkauft werden kann. Oder wie oben gesagt darauf, dass man "einfach laufen lässt", wie beim Hodling.
@bitcoincidence: Das ist ja eines meiner Hauptargumente gegen die "Geschichte", dass Bitcoin unbedingt nach dem Halving steigen muss. Angebot/Nachfrageschwankungen sind m.E. wesentlich wichtiger als die sinkende (sowieso schon niedrige) Angebots-Inflation. Bei LTC sind die Miner sogar noch dominanter auf der Verkäuferseite als bei BTC wenn man die Rewards mit dem Gesamt-Tradingvolumen vergleicht, weshalb der stagnierende Preis dort noch weniger durch die Halvingtheorie erklärt werden kann.