@Tobi971
Das verstehe ich nicht. Wie kann bei Bitcoin durch eine Zentrale Verteilung der Konsens beeinflusst werden?
Bei POS (Etherum) ist das Theoretisch möglich, wenn alle Menschen Ihre Coins bei Zentralen Anbieter zum Staken haben und diese dann mit über 50% Stock Zentral über das System bestimmen und die Menschen denken, es wäre Dezentral.
Selbst wenn jemand 10 Mio Bitcoin hält, hat er im Netzwerk nicht mehr Stimmrecht als du und ich.
Informiere dich mal über 2017 als Roger Ver den Bitcoin auf große Blöcke umstellen wollte. Ein großteil der Miner und der Crypto Industrie waren dafür aber der User war dagegen und schon ist Ihr Vorhaben gescheitert.
Natürlich hätte man mit sehr vielen Bitcoin die Möglichkeit, Bitcoin zu Dumpen und BCH stark zu kaufen um die Angst in den Menschen hervor zu rufen.
Die Frage ist nur immer, was passiert, wenn der Angriff scheitert?
Dann hätten Potenzielle Angreifer viel weniger des knapsten Gutes auf der Welt und verlieren an Kaufkraft.
Ich glaube langfristig daran, dass der Markt immer zum besten Produkt zurückkehrt und es gibt inzwischen so viele Bitcoin Maxis (sagen wir freie Lobby) für Bitcoin, welche Ihre Kaufkraft benutzen würden, um die Nutzer über die Wahrheit auf zu klären.
Habe ich dich falsch Verstanden?
Guten Morgen,
das detailiert in wenigen Sätzen auszuführen wird schwierig. Ich versuche es mal:
Das Szenario betrifft imo vorwiegend die zentrale Verteilung von Coins bei Unternehmen, ETFs und Staaten. Hier ist dem Staat bekannt, wie viele Coins innerhalb der eigenen Jurisdiktion gehalten werden und er kann recht leicht per Gesetzt bewirken, dass sie sich verhalten wie gewünscht. Dafür braucht es nicht mal ein Vermögensregister. @d5000 hatte im Thread für die strategische Reserve den Punkt Privacy genannt. Den finde ich auch sinnvoll als Beispiel. Der Ausgangspunkt ist, dass es ein neues BIP gibt, das Bitcoin mehr Privacy verschafft. Das BIP trifft erstmal auf große Zustimmung von Usern, Minern, Entwicklern und es wird also bald implementiert werden. Nun sieht aber z.B. die USA eine Gefahr in punkto Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung etc. Staaten sind kreativ in ihren Begründungen wie wir wissen. Ich gehe davon aus, ein Versuch den Konsens zu beeinflussen würde nur unternommen werden , wenn zu erwarten ist, dass anschließend kein großer Fork besteht, der pro Privacy ist. Nun könnte versucht werden verbündete z.B. in der EU oder anderen Staaten zu finden, die das Vorhaben stützen. Auch diese wissen über ihre eigenen Reserven und die der Unternehmen innerhalb ihrer Jurisdiktionen bescheid. Sagen wir einfach um eine Zahl zu haben, all diese hätten zusammen 10 Millionen Coins. Die Staaten gehen nun mit ihrer Verkündung an die Öffentlichkeit und kommunizieren an die ETFs und Unternehmen, dass sie Bitcoin nicht verbieten, aber aus Grund x verlangen, dass alle die Bitcoin auf der Bilanz halten, Bitcoin A unterstützen müssen (der Fork ohne Privacy Upgrade). Die Alternative ist, sie nehmen die Coins von der Bilanz.
Was würde nun passieren?
Genau kann es niemand wissen, aber grundsätzlich wird der Fork mit der höchsten ökonomischen Aktivität den höchsten Preis haben. Jeder der auf Bitcoin B (Privacy Version) setzt, ist nicht mehr in der Lage mit all den anderen Transaktionen durchzuführen. Da der Profit der Miner vom Preis abhängt, würden viele zu Bitcoin A wechseln. Bitcoin B wird weniger akzeptiert, erlebt wenig Akzeptanz, hat wenig Hashrate und könnte daher zu einem unbedeutenden Fork verkümmern wie Bitcoin Cash. Die Mehrheit der Bitcoin Nodes bestimmt nicht den Konsens und ein Bitcoin Enthusiast, der einen Bitcoin über Node mit Software B broadcastet, hat kein gleiches Stimmgewicht wie einer, der selbiges mit 500.000 Bitcoin über Node mit Software A tut. Das muss ja auch so sein, sonst könnten einfach tausende Nodes aufgesetzt und so Einfluss erlangt werden. Kann also erzwungen werden, die größte ökonomische Aktivität auf Bitcoin A zu lenken, sieht es für Bitcoin B einfach schlecht aus. Privacy ist da nur ein Beispiel, ander Gründe wären denkbar (Whitelisting, Blacklisting von Adressen z.B.). Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das BIP gar nicht erst implementiert wird, weil die Angst for einem Hardfork zu groß ist.
Dagegen spricht auch aus staatlicher Sicht, dass ein Hardfork die Akzeptanz, Vertrauen etc. schwächt, die Dezentralität in Frage gestellt wird und der Preis niedriger als bei einem Coin ist. Das könnte die gesamte öffentliche Wahrnehmung zu Bitcoin dauerhaft schädigen, sodass ich nach wie vor glaube, dass der Schritt nicht gegangen wird. Unvorhersehbare Geschehnisse könnten die Ungewissheit des Erfolgs so hoch erscheinen lassen, dass es eben nie getan wird. Die Gefahr sehe ich aber grundsätzlich erstmal. Und sie wird durch mehr Michael Saylor's, Larry Fink's und strategische Staatsreserven nicht kleiner. Es ist aber ein long term risk, derzeit mache ich mir noch keine großen Sorgen, sonst müsste ich ja verkaufen

Sorry für so viel offtopic, gerne können wir dafür den Thread wechseln. Würde natürlich gerne von anderen hören, an welcher Stelle ich Verständnislücken habe und deshalb falsche Schlüsse ziehe. Ist ja doch sehr komplex und theoretisch das ganze.
Und der Kurs ist derweil schon wieder bei 98700$

Wow, von so einer schnellen Erholung wäre ich nicht ausgegangen.