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optimale Geld-Entscheidungen treffen auf Basis optimaler persönlicher Rechnungsl
by
virginorange
on 13/03/2025, 11:22:52 UTC
Ziel: Ich möchte meine persönliche Buchhaltung verbessern, damit ich einfach optimale Entscheidungen treffen kann.

Problem: Fiat-Geld-Inflation führt zu falscher Buchhaltung und falscher Besteuerung

Buchhaltung und Steuergesetzgebung unterstellen, dass 1€ unabhängig von Zeitpunkt den gleichen Wert hat. Wer eine Sache für 100€ kauft und später für 105€ verkauft, der hat rechnerisch 5€ Gewinn gemacht, die ggf. der Steuerpflicht unterliegen.
Wenn der € zu jedem Zeitpunkt den gleichen Wert hat, dann bist du tatsächlich reicher geworden. Wenn wir aber Inflation haben, dann kannst du dir für die 105€ später evtl. weniger kaufen als für die 100€ jetzt. Du bist in Wirklichkeit also ärmer geworden, obwohl deine Buchhaltung zeigt, dass du reicher geworden bist. Damit ist unsere Buchhaltung als Steuerungsinstrument ungeeignet, weil sie fläschlicher Weise suggeriert, wir wären reicher geworden, wenn wir in Wirklichkeit ärmer werden.

Wer für den Erwerb von einem Wirtschaftsgut 100€ Schulden macht und später 102€ Schulden zurückzahlen muss, kann die Zinsen ggf. bei der Steuer absetzten. Dieser Steuerverlust mindert die Steuerlast obwohl die 102€ später inflationsbedingt ggf. weniger wert sind als die 100€ jetzt. Real sind deine Schulden gesunken, aber Buchhaltung und Steuerrecht bewerten dies dennoch als Verlust.

Als man sich Buchhaltung und Steuergesetzgebung ausgedacht hat, war der Wert von Geld (gebunden an Gold) stabil. Nachdem Auflösen der Goldbildung hat man die Buchhaltung allerdings nicht an die Inflation von Fiat-Geld angepasst.

Das deutsche Steuerrecht behandelt nicht nur verschiedene Assetklassen ungleich und besteuert wirtschaftlich falsch sondern basiert zudem noch auf einer unpassenden Buchhaltung. Als junger Mensch habe ich mich geärgert, wie handwerklich schlecht das Steuerrecht gebaut ist. Jetzt als alter Mensch akzeptiere ich die gegebene Gesetzeslage und optimiere mein Sparverhalten, um innerhalb der bestehenden Gesetzte legal mein Gesamtvermögen zu maximieren.


Lösung: Fiat-Geld-Inflation bei Buchhaltung berücksichtigen

Bilanz: Für meine Bilanz erstelle ich einen Korb (2/3 Bitcoin, 1/3 Gold) und messe meine Bilanz nicht nur in EUR sondern auch in "Körben". Bei Vermögen aus Gold und Bitcoin definitionsgemäß keine Schwierigkeiten mit diesem Korb mitzuhalten. Immobilien, mein Langzeitkonto auf der Arbeit, Riester und mein Humankapital verlieren massiv an Wert (gemessen in Gold/Bitcoin). Teilweise wird das kompensiert durch sinkende Schulden (gemessen in Gold/Bitcoin). Insgesamt habe ich aber zu wenig Schulden, um die Wertverluste meines nicht-Gold und nicht-Bitcoin-Vermögens zu kompensieren.

Cashflow-Rechnung: Ziel der Cashflow-Rechnung ist es eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden. Meine Einzahlungen und Auszahlungen prognostiziere ich in EUR, weil nunmal alle Kreditraten in EUR sind. Für inflationsabhängige Größen, wie Gehalt, Kindergeld und Ausgaben werden für die folgenden Monate sukzessive höhere nominale Werte angenommen.

Gewinn und Verlust Rechnung GuV: Gehalt und Kindergeld fließen unverändert in die GuV. Für Bitcoin rechne ich mit einem Gewinn von Trend minus Ausfallwahrscheinlichkeit minus M2-Inflaiton. Für Kredite liegt der Gewinn bei (6.5%-Kreditzins)*Kreditsumme. Für Immobilien rechne ich mit einem Verlust (Liegenschaftszins + Mietinflation - 6.5%)*Marktpreis der Immobilie. Immobilien alleine sind zwar defizitär aber bei ausreichend hoher Beleihung kommen wir auf eine schwarze 0.

Ausgehend von der GuV lässt sich nun überlegen, wie man seinen Ertrag steigern kann:
- mehr Bitcoin kaufen: hoher erwarteter Zusatzertrag dank hohem Trendwachstum (Grenze: Nutzen-Limit & Kelly-Limit)
- mehr Kredit aufnehmen: Kreditzins liegt unter 6.5%, daher führt mehr Kredit zu mehr Ertrag (Grenzen: Kredit / Sicherheiten und Annuität / Einkommen)