In Österreich hatten wir den Weg ja recht ähnlich, bis vor 2021 waren Coins grundsätzlich nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
Man hat sich hier dann (grob zusammengefasst) für folgenden Weg entschieden:
- Coins, die vor dem 1.3.2021 gekauft wurden, sind nach wie vor bei einem Jahr Haltedauer steuerfrei
- Coins, die danach erworben wurden, fallen unter die KeSt (27,5%) bei Veräußerung gegen EUR
- Im Gegenzug wurden Besteuerungen auf Staking-Rewards, Trades zwischen Coins und bspw. auch die Besteuerung von Bounties komplett gestrichen
Rein rechtlich durch den Stichtag natürlich soweit wasserdicht, wurde auch deutlich vor dem 1.3.2021 angekündigt. Für mich persönlich hat sich vor allem durch die Nicht-Besteuerung von Bounties und Staking-Rewards ebenfalls eine Verbesserung ergeben.
Wie ist das in Österreich? Zählt dort BTC als Währung, sodass Gewinne beim Verkauf als Gewinne aus "Devisenhandel"= Kapitalerträge zählen?
Weil bevor solch eine Regelung in Deutschland möglich wäre müsste man ja zunächst BTC nicht mehr als "Sache" sondern als "Kapital" einstufen....
Hier sehe ich ehrlich gesagt das viel größere Problem in der Ausrichtung auf Kriegswirtschaft. Man muss sich hier nur die Argumentationsketten ("Russland greift uns an", "wir müssen kriegstüchtig werden um Deutschland verteidigen zu können", ...) von Merz und co. ansehen und diese mit den Argumentationsketten von 1933++ gegenüberstellen. Auch dort wurden die gleichen Argumente geführt, auch damals war "Russland kurz davor in Deutschland einzufallen".
Naja, den Vergleich halte ich dann doch für sehr weit hergeholt. Einerseits hat Deutschland schon vor 1933 aufgerüstet, übrigens in Kooperation mit der UdSSR auf russischem Grund und Boden zur Umgehung des Versailler Vertrages.
Die Aufrüstung Russlands dagegen kam später und war eher eine Folge des Anti-Komitern-Paktes zwischen 3.Reich+Japan und der Bedrohukg eines Zweifrontenkrieg für UdSSR.
Wenn man überhaupt eine Parallele ziehen wollte dann wohl eher mit umgedrehter Rollenverteilung. Statt Deutschland das Polen überfällt hätten wir heute Russland das die Ukraine überfällt. Die Aufteilung Polens wäre heute ein Friedensschluss für UKR der einerseits Gebietsabtretungen an RUS und andererseits den Beitritt der Westukraine zur EU/Nato beinhaltet (letzteres halte ich schon für unwahrscheinlich)... aber selbst wenn man diese Analogie bemüht wäre es wohl äußerst sinnvoll der Russischen Aufrüstung etwas entgegen zu setzen... denn im Gegensatz zu europäischen Ländern hat Russland tatsächlich auf kriegswirtschaft umgestellt.... In Deutschland sehe ich das allein schon aufgrund der Personalengpässe nicht... die "deutsche Kriegswirtschaft" wäre demnach eine Aufrüstung von ~1.2% BIP auf vielleicht ~3.5 - 4.0% BIP, Werte die für andere Länder wie Polen oder USA schon lange "normal" sind....
Zum Vergleich in RUS sind es ca. 8-12% des BIP bzw. ~40% des Haushaltes für Verteidigung...
Angesichts der Veränderungen in der Russischen Außenpolitik über die letzten Jahre und der Veränderung der Amerikanischen Außenpolitik unter Trump wäre es geradezu naiv und grob fahrlässig, alles beim alten zu lassen und nichts gegen die eigenen Fähigkeitslücken zu tun....
Ungeachtet der Diskussion rund um Aufrüstung dürfte Deutschland aber eher Nutznießer einer europäischen sein, da wir durchaus wettbewerbsfähige Rüstungskonzerne haben, ob die Schulden für Aufrüstung nicht vielleicht zum Schluss ein Konjunkturprogramm sind wird die Zukunft zeigen....
Unabhängig davon glaube ich nicht wirklich, dass die Bitcoiner da die Zeche zahlen werden, da lässt sich anderswo mehr geld einfacher abschöpfen während sich bei BTC eine entsprechende Gesetzgebung eher schwer durchsetzen ließe...
