Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: Eine theoretische OptionsstrategieDieser Artikel beschreibt eine theoretische Überlegung, wie man durch den Einsatz von Optionen mehr Bitcoin halten könnte, ohne das durch das Kelly-Kriterium gesetzte Risikolimit zu überschreiten. Es handelt sich um ein Gedankenexperiment, das ich aktuell nicht in der Praxis umsetze aber eine Alternative zum Hebel-Gold sein könnte1. Grundproblem: Das Kelly-Limit als RahmenDas Kelly-Kriterium empfiehlt maximal
66% des Vermögens in Bitcoin zu investieren (Range: 50-80%).
➊ Beispiel mit 100.000$:
• Option 1: 66.000$ in BTC, 34.000$ in andere Vermögensgegenstände
• Herausforderung: Begrenzte Teilnahme am BTC-Upside
2. Theoretische Lösung: Absicherung via IBIT-Puts➊ Ausgangspunkt: iShares Bitcoin Trust (IBIT) bei
65$ pro Anteil
➋ Kauf von
10 Put-Optionen mit:
• Strike:
37$ pro IBIT-Anteil
• Laufzeit:
17.12.2027 • Kosten:
4.800$ (Optionsprämie)
➌ Neue Allokation:
•
95.200$ in Bitcoin (95.2% des Vermögens)
• 4.800$ in Puts als Absicherung gegen Toralausfall
3. Strike-Begründung & Erwartungsmodell➊ Erwartete BTC-Preisentwicklung bis Ende 2027:
200.000€ (Verdopplung)
• Entspricht IBIT ≈
130$➋ Der Strike von 37$ entspricht:
•
57% des aktuellen IBIT-Preises (65$)
• Nur
28% des erwarteten Trend-Preises (130$)
➌ Modellannahme:
• maximaler Bärenmarkt im Modell: Trend * e^-1 = Trend * 37%
• Trend 200.000€ pro Bitcoin, d.h. IBIT im Bärenmarkt <48$ (37% des Trends von 130$ pro IBIT)
4. Theoretischer SzenarienvergleichOption 1 (66% BTC): • BTC-Investment:
66.000$ • Bei BTC-Verdopplung: Gewinn
+66.000$ • Bei BTC-Crash (0$): Verbleibend
34.000$Option 2 (95.2% BTC + Puts): • BTC-Investment:
95.200$ • Bei BTC-Verdopplung: Gewinn
95.200$ - 4.800$ = +90.400$ • Bei BTC-Crash (0$): Puts erhalten
37.000$ Kaptial
Kernergebnis:➊ Im Erfolgsfall:
+37% mehr Gewinn durch Option 2
➋ Im Crashfall:
ähnliches Restvermögen (34.000$ vs 37.000$)
5. Theoretische Grundlage: Risikomodell-Diskrepanz➊
Meine Modellannahme (bimodal): • Szenario A: BTC steigt auf ~200.000$
• Szenario B: BTC fällt auf 0$ (Technologie/Regulatorik)
• Wahrscheinlichkeit für Seitwärtsbewegung: vernachlässigbar
➋
Marktannahme (Black-Scholes) mit moderaten fat-tails: • Renditen normalverteilt
• Mittlere Szenarien werden höher gewichtet
• Folge: Puts für extreme Crashes sind relativ günstig
➌
Kernhese:Die Strategie nutzt die Diskrepanz zwischen meiner bimodalen Risikowahrnehmung und der marktüblichen Normalverteilungsannahme und meine Erwartung eines hohen Bitcoinpreistrendwachstums.
6. Theoretische Risiken➊
Seitwärtsentwicklung:
• Beispiel: IBIT steht 2027 bei 50-100$
• Folge: Puts verfallen wertlos (-4.800$), BTC-Rendite gering
• Option 1 würde outperformen
➋
Zyklus-Risiko bei Prolongation der Strategie:
• Der Bitcoinpreis liegt manchmal ein Jahr unter Trend. Die Optionen im Bärenmarkt zu verlängern wäre teuer.
7. Inspiration: Michael Saylor vs. Modellannahmen➊ MicroStrategy nutzt Black-Scholes, um Investoren die Ausfallwahrscheinlichkeit seiner Vorzugsaktien schönzurechnen.
➋
Kritischer Unterschied: • Black-Scholes unterstellt Normalverteilung
• Mein Modell sieht Bitcoin-Risiken als "fat
tail"-Ereignisse
➌ Theoretischer Vorteil:
• Puts sind günstig, weil Markt meine Crash-Wahrscheinlichkeit unterschätzt
8. Theoretisches Fazit➊
Möglicher Vorteil: • Halten von
95% BTC statt 66% bei ähnlichem Maximalverlust
• Höhere erwartete Rendite im Erfolgsfall
➋
Voraussetzungen: • Gültigkeit der bimodalen Risikoannahme
• Verfügbarkeit günstiger Put-Optionen mit tiefem Strike
• Korrekte Trendprognose
➌
Einschränkung: • Bei moderaten Kursverlusten oder Seitwärtsbewegungen unterliegt die Strategie dem 66%-Ansatz
Hinweis: Dies ist eine theoretische Überlegung ohne Anlageempfehlung. Jeder ist für sein eigens Research verantwortlich.
Wie sieht ihr die mögliche Verteilung zukünftiger Bitcoinpreise