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Topic
Board Trading und Spekulation
Re: Antizyklisches Handeln
by
kneim
on 03/10/2014, 23:42:04 UTC
Szenario als Beispiel: Ihr habt sehr reiche Eltern, gesund und munter, Eigentümer eines millionenschweren Bestands an Aktien, in Euro umgerechnet. Es kommt zu einem schweren Unfall, in dessen Folge die Eltern sterben. Ihr werdet zu Erben. Um die Erbschaftssteuer zu ermitteln, ist vom Gesetz vorgesehen, den Aktienbestand am Tag des Unfalltodes in Euro umzurechnen. Ihr bekommt eine Frist bis zu 6 Wochen, die Erbschaft anzunehmen. Ihr nehmt die Erbschaft an. Was, glaubt ihr, wird jetzt möglicherweise eintreten?
Der Erbe wird wohl einen Teil der Aktien verkaufen müssen, damit er die Erbschaftssteuer zahlen kann. Und soferne der Erbe nicht selbst ein millionenschweres Bankkonto hat, wird er möglicherweise bedeutend mehr Aktien verkaufen, als für die Erbschaftsteuer nötig wäre, und sich einige Wünsche erfüllen.  Grin

Keinesfalls. Nach der Annahme des Erbes wird es zu einem massiven Kurssturz durch einen Schwarzen Schwan kommen, bei dem sich die Aktienkurse zehnteln. Das Finanzamt wird auf der vorab berechneten Steuer bestehen. Der Erbe wird Privatinsolvenz beantragen. Dieses Szenario ist nicht wahrscheinlich, aber absolut möglich.