Der Kern ist, dass es den Zins, so wie er landläufig verstanden wird, als irgendwie magisch sich vermehrendes Geld auf Omas Sparbuch, gar nicht geben dürfte und eigentlich auch gar nicht gibt. Wenn irgendwie suggeriert wird, dass Wert aus dem Nichts einfach so ohne Risiko entstehen kann, dann werden die wirklichen Zusammenhänge verschleiert.
Genau das ist der Punkt. Zins ist die Kompensation für Risiko, und Geld machen kann ein Anleger eigentlich nur, wenn er Kreditnehmer findet, die mehr Zinsen zahlen als sie aufgrund des Risikos müssten, also fehlbepreiste Kredite. Wie am Aktienmarkt, wo man immer nach Aktien sucht, die weniger kosten als der entsprechende Firmenanteil wert ist.
Diesen "natürlichen" Zins kann man sehr schön beobachten auf btcjam. Und dadurch, dass Leute Bitcoins verleihen, explodiert ja auch der BTC nicht. Nur eine "BTC-Einlagensicherung" wäre halt zum Scheitern verurteilt.
Ich glaube allerdings auch, dass die Einlagensicherung in Deutschland bzw. Europa für zinstragende Konten ein Fehler ist: Denn dadurch wird es für die Kunden kackegal, wie solide oder unsolide die Bank ist: Man geht einfach zur Bank mit dem höchsten Zins, während das Risiko von allen, also auch von den Leuten, die bei solideren Banken zu niedrigeren Zinsen anlegen, mitgetragen wird. Bei Girokonten ist das allerdings was anderes: Da geht es ja nicht um Gewinnerzielung, sondern lediglich um die Abwicklung des Zahlungsverkehrs.