Das gilt für Protokolle, aber nicht für Geld. Denn Bitcoin ist eben nicht nur das Protokoll, sondern gleichzeitig auch ein Geldsystem.
Ich denke, du beziehst dich hier auf die Knappheit der Einheiten (Begrenzung auf 21 Mio.). Das würde darauf hinauslaufen, dass die Early Adopters eine extreme, oligopolistische Machtfülle auf sich vereinigen würden. Keine gute Voraussetzung für ein Geldsystem. (Ja, ja, jetzt wird wieder gleich das Totschagargument "Neiddebatte!!" kommen)
Wieso sollte Ungleichverteilung ein Problem für ein Geldsystem sein? Ich glaube, es spielt überhaupt keine Rolle, ob Du ein neues Geldsystem mit oder ohne Gleichverteilung startest, am Ende steht immer eine Ungleichverteilung.
Das liegt ganz einfach daran, dass die meisten Menschen mit Geld nicht richtig umgehen können bzw. unfähig sind ihre Konsumwünsche so zu zügeln, dass es zu einem realen Vermögensaufbau kommt. Das Kapital sammelt sich dann automatisch im Laufe der Zeit bei einer Minderheit, die sparsamer und produktiver ist.
Das ist absolut gerecht und nicht zu beanstanden, denn jeder hat ja die Möglichkeit, sich anders zu verhalten.
Im Übrigen ist die Knappheit auch bei mehreren konkurrierenden Kryptogeldsystemen gegeben, da es keinen Markt für unbegrenzt viele Coins gibt, genauso wie es keinen Markt für unbegrenzt viele Weltwährungen gibt. Bitcoin darf gern der "Dollar des Kryptouniversums" sein, aber ich hätte daneben noch gern einen Yuan und einen Euro, z.B..

Wozu bitte sollte man mehrere gleichartige Kryptowährungen brauchen? Bloß weil es historisch gesehen national unterschiedliche Fiat-Währungen gegeben hat?
Eine sinnvolle Grundlage für alternative Währungen besteht denke ich nur dann, wenn sie eine wirklich andere Funktionalität besitzen und eine deutlich andere Markdynamik haben.
Nicht falsch verstehen: Ich bin ganz klar für einen freien Währungswettbewerb (ob Krypto, Edelmetalle oder getrocknete Tomaten ist ja egal). Aber irgendwelche Bitcoin-Klone braucht kein Mensch. Die werden sich langfristig auch nicht durchsetzen.