Ich bin definitiv Anitdemokrat! Ich bin nicht der Meinung, dass eine Gruppe per Mehrheitsbeschluss in die persönliche Freiheit eines Individuums eingreifen darf. Das ist jedoch genau der Kern einer (echten) Demokratie.
Nö. s/demokratie/republik/ und du liegst richtig.
Es kommt natürlich ein wenig auf die Definition des Begriffs Demokratie an.
Ein naives Synonym für Demokratie ist wohl tatsächlich die "Mehrheitsdiktatur".
Nur wird Demokratie in der heutigen Zeit eigentlich allgemein nicht so verstanden.
Man kann das deutlicher machen, indem man von einer rechtsstaatlichen, konstitutionellen Demokratie spricht, aber auch das wird einem naiven Kritiker nicht reichen.
Letztlich bezieht sich der moderne Demokratiebegriff in etwa auf das, was wir in der Bundesrepublik Deutschland haben, mit all den Aspekten, die so dazugehören, Rechtsstaatlichkeit, Konstitutionalismus, Gewaltenteilung, Schutz von Minderheiten, Parlamentarismus, Pluralismus, ein Mehrparteiensystem, etc. pp. Die Liste wäre ziemlich lang, wenn man versucht, wirklich alles aufzuschreiben.
Abgesehen davon scheint dein überwiegend egoistisch definierter Freiheitsbegriff ebenfalls nicht im Einklang mit modernem Liberalismus zu stehen (das kann ich aber nur aus deinen häufig hier geäußerten Andeutungen erahnen).
Einfach gesagt gibt es zwei sehr gegensätzliche Freiheitsbegriffe:
1. "Ich will machen können, was ich will"
2. "Jeder soll machen können, was er will, sofern es im Rahmen eines (utilitaristischen) Gesellschaftsvertrags möglich ist"
Du scheinst zu Nummer 1 zu tendieren.
Ich bevorzuge Türchen Nummer 2.
Hinter Tür 3 steht der Zonk.

Die aktuelle Regierung hat, dank der Nicht-Wähler und diverser Hürden, nicht einmal 50% der Stimmen der ca. 80M Bürger erhalten.
ca. 60 Millionen Wahlberechtigte, aber das ist natürlich unerheblich für die Aussage an sich.
Ja, unsere Regierung hat definitiv keine Mehrheit.
Dennoch ist sie die von der größten Minderheit geduldete Regierung und somit legitimer Vertreter des Volks in einer parlamentarischen Demokratie. So sind die Regeln.
Jedem Wahlberechtigten waren diese Regeln vor der Wahl hinreichend bekannt, um auf dieser Basis eine informierte Entscheidung zu treffen.
Dennoch haben sich zahlreiche Personen u.a. entschieden, ihr Kreuzchen bei der AfD zu machen, obwohl ihnen vorher klar war, dass sie damit faktisch für eine Fortsetzung der Regierung der großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel stimmen.
Ich empfinde es als Ausgeburt der Bigotterie, wenn heute ein AfD-ler die Regierungsbildung von Angela Merkel in Frage stellt, schließlich hat er sie selbst damit beauftragt.
Die Freiheit des Individuums endet in einer rechtsstaatlichen Demokratie zwangsläufig in der Unterordnung unter gesellschaftliche Normen.
Das ist aber genabgenommen keine Funktion der Demokratie, sondern eine Funktion der zugrundeliegenden Rechtsstaatlichkeit.
Du kritisierst also nicht die Demokratie, sondern vielmehr den Rechtsstaat.
Ich stelle allerdings durchaus die Frage, ob es Legitim ist, dass "die Mehrheit" (also z.B. eine Gruppe von Person, die mit maximal 5%-20% der Stimmen der Bürger gewählt wurde) der Gesellschaft die Normen für Deinen persönlichen Bereich festlegt. Darf diese Gesellschaft Dir verbieten Kartoffeln zu essen, weil wenige Experten die Kohlenhydrate als schlecht für Deine Gesundheit ansehen?!
Die Frage ist absolut berechtigt. Da aber, wie oben erwähnt, jedem Bürger die Regeln vor der Wahl bekannt waren, hätte er sehr wohl dafür sorgen können, dass z.B. keine Regierung an die Macht gelangt, die das Kartoffelessen verbietet.
Im Einzelfall mag es Situationen geben, in denen ad hoc Entscheidungen einer Regierung oder eines Parlaments sich faktisch tatsächlich der Kontrolle des Bürgers entziehen (man denke an die weitreichenden Einschränkungen der Bürgerrechte nach 9/11), aber auch in diesen Fällen hat der Bürger i.d.R. (und in der bisher erlebten Praxis der Bundesrepublik Deutschland) stets die Möglichkeit des Korrektivs bei der nächsten Wahl.
Wenn sich der Bürger in seiner unendlichen Weisheit entscheidet, von seinen Kontroll- und Korrektur-Möglichkeiten im Rahmen der demokratischen Ordnung keinen Gebrauch zu machen, ist es auch nicht angemessen, sich hinterher darüber zu beschweren.
Wobei ein bisschen "Meckern" natürlich immer erlaubt und in unserer Gesellschaft auch erwünscht ist.
Abgesehen davon müssten sich in einem Rechtsstaat sich natürlich trotzdem alle an die Gesetze halten. Ein Staat in dem sich Regierungsmitglieder, Behördenmitarbeiter und Richter nicht an die Gesetze halten (müssen) kann noch nicht mal ein Rechtsstaat sein.
Jaja, dein altes Lieblingsthema.

Ehrlich gesagt, ist mir das zu blöde, mich überhaupt ernsthaft damit auseinanderzusetzen.
Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, nervt mich das einfach nur noch.
Wenn du das in einem eigenen Thread machst, soll es mir recht sein, vielleicht würdige ich es sogar eines Tages eines kurzen Blickes.
Da du damit aber regelmäßig andere Threads derailst, dienst du selbst als abschreckendes Beispiel deines egoistischen Freiheitsbegriffs: du willst überall über den "gewalttätigen Staat" herziehen und missachtest dabei den berechtigten Wunsch anderer, sich im Rahmen der Regeln dieses Forums gepflegt auszutauschen.