Einfach mal hier im Osten von Sachsen vorbei schauen, Lohndumping und prekäre Arbeitsplätze wohin man schaut.
Das ist im Südwesten nicht anders.
Nur, dass es zusätzlich eine gewisse Zahl gut bezahlter, halbwegs sicherer Arbeitsplätze gibt.
Unsere 11.000 Einwohner Stadt im Osten Sachsens überaltert zusehends, nicht weil es zu wenig Kinder gibt - wer jung und in der Lage dazu ist, wandert ab, Perspektivlosigkeit wohin man sieht.
Vor diesen Dingen werden in der Politik die Augen verschlossen, man feiert seine "Erfolge" - wie zu besten DDR Zeiten.
Der Bürger selbst will doch nicht, dass die Politik dorthin schaut.
Stattdessen will der deutsche Michel, und nicht zuletzt der ostdeutsche Mischel, dass das "Ausländerproblem" gelöst wird.

Wer die AfD wählt, will, dass eine große Koalition aus Union und SPD unter Angela Merkel sich von drängenden gesellschaftspolitischen Themen abwendet und stattdessen über Quoten- und Abschieberegelungen für Asylbewerber diskutiert. Punkt.
Gleichzeitig würde ich schon fast eine Wette halten, dass wir in Bayern als Nächstes eine Koalition CSU / Grüne haben werden, wow das ist aber mal konservativ.
Das ist nur folgerichtig. Nicht zuletzt hier in B/W sind die Grünen eine erzkonservative Heimatpartei, nicht unähnlich der CSU in Bayern.
Dass man sich als Teil der Wohlstandselite dabei auch Sorgen um die "Umwelt" macht, ist nur Teil der Folklore, und letztlich mehr Lifestyle-Entscheidung als sonst etwas.
die Linken selbst fallen als Nachfolgepartei der verhassten SED sowieso aus.
Hm, weil eine Partei in ihrer frühen Vergangenheit einmal eine Position innehatte, mit der du nicht einverstanden warst, bist du auch heute, nach einem erheblichen Wandel und insbesondere umfangreichem, generationsbedingten Personalwechsel nicht in der Lage, eine neue, informierte Entscheidung über die Wähl- oder Nichtwählbarkeit derselben zu treffen?
Ich will dir nicht sagen, dass du die Linke wählen sollst, nichts läge mir ferner, aber deine kategorische Ablehnung finde ich fragwürdig.
Wen also soll ich wählen? Hat jemand eine Idee???
Es gibt zahlreiche Parteien, die du nicht aufgeführt hast.
Ob das nun die grauen Panther oder die Rosa Liste ist, sei mal dahingestellt.
Aber nein, du willst deine Stimme ja "nicht verschwenden".
Also wählst du "strategisch".
Dann musst du dir sicher als erstes die Frage stellen, in welche Richtung du die Politik "wandeln" möchtest.
Soll die jetzige Regierungspolitik im Wesentlichen beibehalten werden?
Dann darfst du getrost dein Kreuzchen bei AfD, CSU oder CDU machen.
Willst du einen "Wandel", wird dir nichts anderes übrig bleiben, als widerwillig die Grünen oder Linken zu wählen.
SPD und FDP sind zu sehr Wackelkandidaten, als dass dein Kreuzchen einen Ausschlag in die eine oder andere Richtung ergeben könnte.
Willst du etwas völlig anderes, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als den mühsamen Weg durch die Institutionen anzutreten und entweder innerhalb einer etablierten Partei für den Wandel zu werben, oder aber dich in einer bisher unbedeutenden Splitterpartei zu engagieren.
So sind die Regeln des Spiels.
Was ich damit sagen will, nur eine Partei hat die AfD überhaupt groß gemacht und das ist die CDU.
Möglich, wobei ich eher dazu tendiere, auch aus historischer Erfahrung zu sagen, dass große Koalitionen im Allgemeinen eine Radikalisierung der Ränder der politischen Landschaft mit sich bringen. In dem Sinne trägt die SPD durchaus ein gerüttelt Maß an Mitverantwortung.
Wenn es einer seriösen Rechtspartei [...] gelingt, auf Dauer über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen, wäre die Kombination aus CDU, CSU und FDP nicht mehr mehrheitsfähig. [...]
Der gute alte FJS war schon ein Käpsele (wie die Schwaben sagen).
Aber letztlich ist das nichts neues und ebenso auf den linken Rand übertragbar.
Mit dem Einzug der Linken in den Bundestag waren Mehrheiten links der Mitte ohne die Linke nicht mehr möglich, mit dem Einzug der Rechten (aka AfD) sind Mehrheiten rechts ohne dieselbe nicht mehr möglich.
An sich ist das eine triviale Erkenntnis.
Eine Koalition von SPD und Grünen ist für mich keine demokratisch akzeptable Alternative.
Das darfst du gerne so sehen, ist aber letztlich bloße Meinung ohne Begründung.
Abgesehen davon ist eine solche Mehrheit rein rechnerisch auch mehr als unwahrscheinlich

Wo also bleibt die Bewegungsfähigkeit der Union?
In anderen Worten: wo bleibt der Rechtsruck der Union?
Ist es das, worauf du hinauswillst?
Wer bist du, dass du verlangen darfst, dass eine etablierte, von einem nicht unwesentlichen Teil der Bevölkerung getragene Partei in Summe die Interessen ihrer Mitglieder hintan stellt?