@Sarius98
Steuerlich ist das alles noch recht unsicher, eine mögliche Betrachtungsweise hat qwk auf der ersten Seite genannt:
Besteuerung von Cloud Mining
Beim Cloud Mining handelt es sich möglicherweise um eine Kapitalanlage. Das bedeutet, dass die Coins, welche man erhält, mit 25% Kapitalertragsteuer abgegolten werden. Man schafft dann die Coins zum Wert beim Zufluss an. Es beginnt dann wieder die Haltefrist zu laufen. Dies ist eine sehr umstrittene Sichtweise (genau genommen kenne ich lediglich einen Steuerberater, der dies so sieht).
Aber vielleicht sieht ein anderer Steuerberater eine andere Variante.
Im zweiten Beitrag gibt es einen guten Vergleich zwischen diversen Mining-Arten:
3. Cloud-Miner
1. - 4. mietet lediglich Rechenleistung von einem Anbieter
5. - 7. unterschiedliche Modelle:
a) ab hier wie Solo-Miner (in der Praxis kenne ich diesen Fall allerdings nicht)
b) ab hier wie Pool-Miner (ggf. Pool-Auswahl beschränkt auf Pools des Cloud-Mining-Anbieters)
c)
5. hat keine Wahlfreiheit, welche Coin gemint wird, welcher Pool bedient wird
6. fällt weg
7. erhält eine (vorab nicht vertraglich zugesicherte) Vergütung für die geleistet Arbeit
Nichts desto trotz weiß ich nicht, ob Cloudmining noch eine gute Einkunftsquelle ist bzw. das jemals war. Die bisherige Entwicklung hat gezeigt, dass man stets deutlich besser dran war, wenn man einfach nur auf den Kursanstieg von Bitcoin gehofft hatte.
Von IQ Mining habe ich bisher nichts gehört, generell wäre ich bei Cloudminern immer äußerst vorsichtig, ob dort auch wirklich Mining in vollem Umfang betrieben wird. Viele sagen zwar, sie würden das machen und zeigen dann als "Beweis" irgendetwas, das irgendwie nach Mining aussieht.
Auf YouTube gibt es zwar zwei Videos, aber die sind auch schon 1 Jahr alt und sie zeigen nur einen kleinen Teil einer Mining-Farm (wohl in Russland). Da IQ angibt, in 6 verschiedenen Ländern zu minen, wären davon ebenfalls Beweise gut, die gibt es jedoch nicht. Das komplette Team ist auf der Webseite ebenfalls nicht genannt. Die 2 YouTube Videos und eine Person vom Team sind mir für eine Firma mit 6 internationalen Standorten etwas sehr dünn.
Auf der Seite sind ebenfalls kaum Angaben über den durchschnittlichen Strompreis, den IQ zahlt. Der Strompreis ist beim Bitcoin-Mining mittlerweile der wichtigste Faktor, alles über 0,05 - 0,06 USD ist aktuell nicht wirklich profitabel. Für SHA-256 geben sie einen jährlichen ROI von 128% an. Das halte ich in der derzeitigen Marktlage für unmöglich bzw. gibt es keinerlei Eckdaten, wie sie darauf kommen von wann diese Berechnung stammt. Um profitabel Bitcoin zu Minen sind aktuell sehr niedrige Strompreise nötig. Die ASICS haben nur eine bestimmte Lebensdauer von etwa 3 Jahren (wenn man sie nicht übertaktet) und in dieser Zeit muss man den ROI generieren. Selbst Marktführer Genesis ist unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr lohnenswert und ich würde daher von Cloudmining generell abraten. Die 20% Affiliate-Bonus von IQ sind ebenfalls oft ein Indiz für Ponzi- oder Schneeballsysteme, um neue Kunden zu gewinnen.
Ich habe zwar kein Beweis, dass IQ Scam ist, aber die verfügbaren Informationen sind mir viel zu dünn, um dort Geld zu investieren.
Einen Kredit würde ich auf keinen Fall aufnehmen, denn sollte man Verluste erleiden, kann man den Kredit nicht zurück zahlen. Dann würde man auf einem hohen Schuldenberg sitzen, wenn sich das Investment als Fehlgriff herausstellen sollte.
Daher würde ich persönlich ein Investment durch Kreditaufnahme in Cloudmining vermeiden und einfach etwas Spielgeld, dessen Totalverlust dir nicht weh tun würde, in Bitcoin zu investieren und auf den Kursanstieg zu spekulieren. Ein Totalverlust halte ich bei einem solchen Investment direkt in BTC zwar für nahezu ausgeschlossen, aber Bitcoin ist sehr volatil was der Vergleich von letztem Jahr zu diesem Jahr zeigt. Da der Kurs jetzt allerdings schon sehr niedrig ist, wäre ein höherer Kurs in den nächsten 2 Jahren durchaus möglich.
Die steuerliche Situation wäre dann ebenfalls deutlich einfacher. Nach 1 Jahr Haltefrist könntest du deine Bitcoin steuerfrei verkaufen.
