wäre ich ein kleiner Hotelier, der ein 50-Zimmer-3-Sterne-Backpacker-Hotel in Berlin Kreuzberg hat, wo ich noch selber an der Rezeption stehe, würde ich sofort, ohne zu zögern,[...]
Bloß weil man eineinhalb Sterne mehr hat, muss man nicht gleich despektierlich über die Kollegen reden.
Erstens haben 3/4 meiner Hotels ebenfalls "nur" 3 Sterne (genauer: 2 haben überhaupt keine offizielle Klassifizierung, weil das mittlerweile ein Anachronismus ist).
Zweitens "bewerte" ich einen Hotelier nicht nach der Anzahl der Sterne, wenn es z.B. um reine Profitabilität geht, liegen hier in Deutschland die 2-3-Sterne-Hotels weit vorn.
Es geht mir im obigen Beispiel um die Zielgruppenorientierung.
Der typische Business-Reisende in meinen Hotels ist eher Mitte 30 bis Mitte 50 und tendenziell "konservativ" bis "altmodisch".
Das sind nicht die jungen Coworking-Hipster aus Berlin, die ihren Mate-Drink mit Bitcoin bezahlen wollen, weil es "in" ist. [...]
Vielleicht unterschätzt Du Deine Business-Kunden ja auch ein wenig? Du bist ja selbst das beste Gegenbeispiel. Und ich kenne auch einige Leute, die 0% Hipster sind und sich trotzdem für Bitcoin interessieren.
bist du wirklich der Ansicht, dass du vom Hotel-Business mehr verstehst als ich?
Ich brauche nicht mehr vom Hotel-Business zu verstehen, um zu erkennen, wenn inkonsistente Argumente vorgebracht werden.
Dann sollte es dir nicht schwer fallen, die Inkonsistenz dieser Argumente darzulegen.
Insofern wundere ich mich, wieso du das nicht tust?
Das habe ich getan. Und ich habe mich auch auf ein ganz konkretes Argument bezogen, nämlich das zur Stützung der Bitcoin-Nichtimplementierung herangezogene Zahlungsausfallrisiko.
Du scheinst ja eine gewisse Vorliebe für authoritäres Auftreten zu haben, sonst hättest Du ja seinerzeit nicht die Bitcoin-Foundation für eine unterstützenswerte Idee gehalten.
Das hat zwar nun nicht mehr wirklich irgendetwas mit dem Topic zu tun, aber im Übrigen halte ich die Bitcoin Foundation weiterhin für eine gute Idee, und ihre momentane (sehr bescheidene) Arbeit auch für produktiv, konstruktiv und sinnvoll für Bitcoin.
Hier unterscheiden wir uns fundamental.
Ich nehme nicht für mich in Anspruch, der größte Bitcoin-Experte zu sein.
Ich nehme ebensowenig für mich in Anspruch, der größte Hotelier aller Zeiten zu sein.
Aber, ganz ehrlich, ich kenne niemanden, der in der Kombination beider Kenntnisse so weit fortgeschritten wäre, wie ich.
Was meinst Du, was es hier im Forum für Leute gibt, die in anderen Bereichen locker ähnliches von sich behaupten könnten?
Die gibt es massenhaft, ich kenne auch den einen oder anderen.
Und mir käme es nie in den Sinn, denen ausgerechnet in ihrem Bereich der Expertise einfach mit einem, mit Verlaub, dahingerotzten "das Argument von dem zählt für mich überhaupt nicht" zu kontern.
Wenn, dann würde ich mir Mühe geben, ihre Argumente zu verstehen, und prüfen, ob mir nicht möglicherweise ein Denkansatz kommt, der vielleicht als Anstoß zu einem Umdenken dienen könnte.

Ich habe mich (s.o.) auf ein ganz konkretes Argument bezogen. Ich muss auch nicht umdenken, denn das Argument ist nach wie vor nicht haltbar. Aber es wurde letztendlich nur als eine Art Nebelkerze vorgebracht, um den wahren Grund der Bitcoin-Nichtakzeptanz zu verschleiern
Das sehe ich wirklich anders, aber das ist ein Stück weit eine Frage der persönlichen Wertung oder Meinung.
Ich selbst halte es für wünschenswert, wenn sich ein junger Familienvater mit einem Kredit (= Vorschuss auf seine Arbeitsleistung der kommenden Jahrzehnte) ein Haus bauen kann, und er nicht erst mit Ende 40 das Geld beisammen hat, um das Haus zu bauen. [...]
Ersetze doch "junger Familienvater" mit "ambitionierter Hotelunternehmer" und "Haus bauen" mit "Hotel renovieren", das würde ehrlicher rüberkommen.
Bist du in der Lage, ein Argument einfach mal um seiner selbst Willen nüchtern und sachlich zu betrachten?
Oder bleibt dir stets nichts anderes übrig als ein an den Haaren herbeigezogenes "Ad hominem"?
Sorry, ist in diesem Zusammenhang leider erforderlich, um Deine Unterstützung des Kreditwesens seinem Ursprung nach aufzuklären.
In diesem Sinne halte ich es für inkompatibel mit meinen Unternehmerpflichten, aus bloßer "Ideologie" Ressourcen meines Unternehmens darauf zu verschwenden, Bitcoin-Zahlungen zu implementieren, ohne dass hieraus ein erkennbarer, letztlich geldwerter Vorteil entsteht.
Warum nicht gleich so? Anstatt seitenlang über Risiken der Nicht-Kreditkartenzahlung zu schwadronieren hätte ein Satz genügt: Der Aufwand lohnt sich nicht.
Ganz so einfach ist es aber nunmal nicht.
Ich simplifiziere ungern unnötig.
Hat mit Simplifizierung nichts zu tun, da es einfach nur die Benennung des Pudels Kern ist. Das Argument des Zahlungsausfallrisikos ist jedenfalls nicht haltbar und letztendlich nur eine Ablenkung.
Edit:
In Erwartung baldiger Hotelakzeptanz zuckt der Kurs jetzt nach oben. Die Insider gehen jetzt schonmal massenhaft long.
