Das sehe ich wiederum anders. Zwar ist Bitcoin de facto derzeit tatsächlich eher ein Wertspeicher, aber nur deswegen, weil alle darauf spekulieren, dass es irgendwann eine verbreitete "Währung" sein könnte, und daher ein Steigerungspotenzial gesehen wird. Dazu benötigt es aber auch die "Bezahlfunktion". Sonst ist Bitcoin irgend ein virtuelles Etwas, das halt aus irgendeinem Grund etwas wert ist, diesen Wert aber bald wieder verlieren kann (z.B. wenn ein "besserer" Konkurrent auftaucht). Durch das Bezahlen, das wirtschaftliche Kreisläufe anstoßen kann, kann mehr Stabilität ins System gelangen. Allerdings erst dann, wenn wirklich hauptsächlich Bitcoin akzeptiert wird und nicht Bitpay.
Das Bitcoin kaum akzeptiert wird, liegt an seinen derzeitigen Problemen Stabilität, Usability und Skalierbarkeit. Alle drei sind wahrscheinlich lösbar - zumindest so, dass es zufriedenstellend genutzt werden kann -, von daher sollte der Zustand nicht dauerhaft sein.
Meine bescheidene Meinung hierzu:
Bitcoin ist Geld.
Und als solches hat es vier Eigenschaften, die es in Zyklen nacheinander erreicht:
Collectors Item:
Zunächst wird es von seinen wenigen Anhängern gesammelt.
Store of value:
Je mehr Anhänger / Nutzer es sammeln, desto mehr festigt sich der Wert und Bitcoin wird zum Wertspeicher
Medium of exchange:
Je mehr Leute etwas von diesem Wertspeicher haben wollen, desto mehr sind bereit es für andere Sachen zu tauschen. Auf Grund der Eigenschaften von Bitcoin (beliebig teilbar, in Sekunden weltweit zu verschicken) bietet sich diese Funktion natürlich an.
Unit of account:
Irgendwann, wenn die Marktkapitalisierung hoch genug ist und Massenadaption erreicht ist, macht es keinen Sinn mehr für die Tauschgeschäfte andere Einheiten anzugeben, wenn ohnehin in Bitcoin getauscht wird. Dann werden Preise in Bitcoin angegeben.
Die Zyklen sind rückwirkend alle aktiv, also wenn Bitcoin ein Unit of account ist, dann ist er auch Medium of exchange, Store of value und Collectors item. Andersrum dauert es ein wenig und derzeit befinden wir uns wohl irgendwo zwischen Store of Value / Medium of exchange, denn außer im Darknet werden Preise wohl immer noch in FIAT und nicht in BTC angegeben.
Noch. 😃
Dazu passt auch folgende Grafik:

Denke bis Bitcoin "Full Global Money" ist, wird es noch einige Probleme und Dramen geben. Der Übergang zum Gebührenmarkt alleine könnte hart werden. Vorschläge wie von Luke Dashjr, die Blockgröße zu verkleinern, bring Leute jetzt schon auf die Palme. Denke wir werden bis dahin noch etliche Forks sehen.
Schwierig könnte auch die mangelnde Liquidität werden um globale Zahlungen abzuwickeln. Die maximale Anzahl an Satoshis und zirkulierenden Satoshis ist nunmal begrenzt und für eine Erhöhung des Hard Caps wird es wohl niemals einen Konsens geben. Diesbezüglich finde ich das Modell von zB Monero schon besser geeignet als Währung