Der deutsche Mittelstand, also ein einfacher Handwerker oder Arbeiter, hatte zu DM-Zeiten noch eine deutlich stärkere Kaufkraft.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität.
Ja, der Mittelstand hatte zu Zeiten der DM eine höhere Kaufkraft.
Nein, der Euro ist nicht der Grund, denn der Verfall dieser Kaufkraft hat lange vor Einführung des Euro begonnen, und weist auch in den relevanten Statistiken keinen deutlichen "Knick" zum Zeitpunkt der Euro-Einführung auf.
Anders gesagt: früher war alles besser, auch die Kaufkraft. Aber die DM war nicht besser als der Euro.

Da gibt es sehr wohl eine Kausalität, die liegt eben darin begründet, dass die DM eine stärkere Währung war.
Was meinst du warum "Made in Germany" nicht mehr das ist was es mal war?
Das hängt ebenfalls mit der abgeschwächten Währung zusammen.
Die starke DM hat die Unternehmen dazu verpflichtet Innovation und Qualität als oberste Priorität zu handhaben, wir mussten praktisch die qualitativ hochwertigsten und innovativsten Produkte bauen, weil unsere starke Währung sie sehr teuer auf dem Markt gemacht haben, deswegen brauchten wir dieses Alleinstellungsmerkmal, um verkaufen zu können.
Der Euro ist eine deutlich schwächere Währung, das hat unsere Produkte billiger gemacht und damit die Nachfrage Weltweit erhöht, ergo unser Exportboom.
Gleichzeitig erhöhte sich der Fokus dadurch mehr auf Masse verkaufen und weniger auf Qualität / Innovation.
Man kann nicht sagen ob die DM besser oder schlechter als der Euro ist, es ist eben nicht alles schwarz oder weiß, da liegen komplexe ökonomische Strukturen hinter, jedes hat seine Vor- und Nachteile.
Ein Vorteil des Euros ist die Schaffung von Arbeitsplätzen, ein Vorteil der DM ist die höhere Kaufkraft der Bevölkerung.