habe ich innerhalb der Kryptos diversifiziert (ein Restrisiko bleibt dennoch bestehen, dessen bin ich mir bewusst).
Das ist schon mal ein großer Denkfehler. Diversifikation innerhalb Cryptoland gibt es so gut wie nicht. Weil alles stark miteinander korreliert.
Da brauche ich nur einen Blick auf CMC werfen, dann sehe ich es. Wie alles gemeinsam auf rot steht, und die Charts sich gleichen wie eineiige Zwillinge.
Und was als Risiko bleibt, ist mehr als ein "Rest". Es ist sogar vermutlich so, dass 100% BTC risikoärmer ist als, sagen wir, 60% BTC + diverse Altcoins. Darüber kann man streiten, aber ich will hier keine Debatte über
BTC-Maximalismus lostreten.
Solange alles steigt, ist das natürlich super, diese All-Korrelation im Crypoland. Die Flut hebt alle Schiffe. Aber ein verlorenes Jahr wie 2018 trifft dich mit voller Härte. Jetzt wirst du, das nehme ich schonmal vorweg, antworten: das sind doch aber nur Buchverluste. Mag sein.
Aber woher nimmst du die unerschütterliche Gewissheit, dass dein Investment, wenn du effektiv nur eines hast, das einzig wahre ist, dass immer wieder wie Phoenix aus der Asche aufsteht?
Wir alle stehen hinter dem BTC und schätzen ihn. Er hat aber auch mächtige Feinde. Weiß der Geier, was in 5 oder 10 Jahren ist. Selbst manch alte Hasen haben hier artikuliert, dass sie für die mittelfristige Zukunft 10J+ keine Bestandsgarantie für irgendeine Coin abgeben. Wie auch?!
Finde es etwas schade, dass andere Investmentklassen hier, insbesondere von dir, verteufelt und verspottet werden. Man sollte doch, das hat gerade BTC uns gelehrt, über das Bestehende hinaus denken und die Augen offen halten.
Habe aber schon oft erlebt, dass Investments scheinbar einen quasi-religiösen Charakter haben. Edelmetallanhänger sind auch oft fast schon fanatisch unterwegs, mit ihrer reinen Lehre. Der Silberpapst z.B. hetzt gegen Aktien und Crypto, was das Zeug hält. Er hat aber immer noch mehr Verstand als diese Lambokids, die ETN oder irgendeiner anderen Shitcoin nachlaufen, und jeden beschimpfen, der ihre Mond-Fantasien anzweifelt.
Ich finde, das sind alles beschränkte Standpunkte. Da hat sich einer mit irgendwas mal in die Scheisse geritten, oder umgekehrt, damit megafette Gewinne gemacht, und manifestiert sich damit auf ewig seine Meinung. Falls man überhaupt mal mit anderen Anlagen Erfahrungen gesammelt hat...
Ich hab 5% BTC und keine Alts mehr. 10% zu haben, scheint mir auch denkbar. 20%, wem es gefällt, ... im Bereich des vorstellbaren.
Aber die Kombination aus 100% Crypto-Allokation + der prinzipiellen Verweigerung, sich mit anderen Assetklassen überhaupt auseinanderzusetzen, halte ich für falsch und gefährlich.